HANDELSBLATT, 2.10.1999 Türkische Häftlinge lassen alle Geiseln frei Aufstand nach Verhandlungen mit der Regierung beendet ap ANKARA. Linksgerichtete Häftlinge haben am Freitag in türkischen Regierungsvertretern die letzten 17 ihrer 74 Geiseln übergeben. Die Häftlinge in sechs Gefängnissen begannen am Freitagmorgen mit den Freilassungen, nachdem ihre Anführer im Bayrampasa-Gefängnis in Istanbul eine Einigung mit den Behörden erzielt hatten. Die Regierung hatte eine unabhängige Untersuchung der Erstürmung des Gefängnisses Ulucanlar in Ankara zugesagt, bei der zehn Häftlinge getötet worden waren. Die Häftlinge des Umraniye-Gefängnisses in Istanbul verweigerten zunächst trotz des Abkommens eine Freilassung der 17 Aufseher, die sie in ihrer Gewalt hatten. "Sie wollten, dass die Behörden bei der Freilassung zugegen sind. Diese sollten angerichtete Schäden beurteilen, um Probleme in der Zukunft zu vermeiden", sagte Nazmi Gur von der Menschenrechtsvereinigung. Die Gruppe war an den Verhandlungen mit den Häftlinge beteiligt. Linksgerichtete Gefängnisinsassen in sieben Haftanstalten hatten 74 Aufseher als Geiseln genommen, um gegen die Erstürmung des Gefängnisses Ulucanlar zu protestieren. Zehn Häftlinge wurden getötet. Die Regierung erklärte, das Gefängnis sei gestürmt worden, um einen Ausbruch zu verhindern. Häftlinge sagten, dies sei nur ein Vorwand gewesen, um linksgerichtete Häftlinge von kurdischen Gruppen zu trennen.
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