YEK-KOM Föderation Kurdischer Vereine in Deutschland
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NEIN zur Todesstrafe - Freiheit für Abdullah Öcalan Frieden in Kurdistan

Unter diesem Motto wird am 09.10.1999 in Frankfurt eine von YEK-KOM und dem Bundesvorsitzenden der Föderation der Immigrantenvereine aus der Türkei, GDF, Herrn Murat Cakir, angemeldete Demonstration durchgeführt. Wir bitten Sie, mit Ihrer Unterschrift diese Demonstration und ihre Friedensziele zu untersützen.

Seit am 29.Juni in der Türkei Abdullah Öcalan, der Vorsitzende der PKK, zum Tode durch den Strang verurteilt wurde, hat sich international die Einsicht durchgesetzt, dass Frieden und Demokratie in der Türkei nicht durch diese barbarische Strafe erreicht werden können, sondern nur durch Dialog. Auch in der Türkei beginnen allmählich Diskussionen in dieser Richtung. Am 7.Oktober findet die Revisionsverhandlung des Kassationsgerichtshofs in dem Verfahren gegen Öcalan statt; das Urteil wird rund einen Monat später erwartet. Selbst der Präsident des Kassationsgerichtshofs hat sich unlängst dahingehend geäußert, dass die Türkei nicht mit einem Rechtssystem ins 21.Jahrhundert gehen dürfe, in dem die Politik in die Waagschale von Gerichtsentscheiden geworfen werden müsse. Sie brauche vielmehr eine zeitgenössiosche Verfassung, in der Respekt vor Menschenrechten, Gedankenfreiheit und Pluralität verankert sind. Abdullah Öcalan hat am 2.August die PKK dazu aufgerufen, den bewaffneten Kampf zu beenden, um sich auf der politischen Ebene für das Projekt einer demokratischen Republik einzusetzen. Inzwischen haben sich bereits große Teile der bewaffneten Einheiten dern PKK hinter die Grenzen der Türkei zurückgezogen. Noch niemals zuvor gab es eine so greifbare Chance für Frieden und Geschwisterlichkeit. Diese Chance muss genutzt werden. Wenn die Zukunft der Türkei in ihrer Demokratisierung und Annäherung an Europa liegen soll, so muss sie die Todesstrafe jetzt abschaffen und sich zu einem Friedensprozess mit der kurdischen Bevölkerung bereit erklären. Diese Botschaft sollte auch aus Europa ganz deutlich übermittelt werden. In Deutschland sind Kurdinnen und Kurden NachbarInnen am Arbeitsplatz, in der Schule und zu Hause. Unterstützen Sie deren berechtigtes Anliegen nach einer friedlichen, demokratischen Lösung der kurdischen Frage und nach Abschaffung der Todesstrafe!

NEIN zur Todesstrafe - Freiheit für Abdullah Öcalan - Frieden in Kurdistan Ich unterstütze den Aufruf zu der Demonstration am 09.10.1999 mit diesen Forderungen

Name / Organisation / Telefon/Fax / E-Mail

Unterschrift

Den unterzeichneten Aufruf bitte zurücksenden an die Adresse, Faxnummer oder E-Mail von YEK-KOM

2.)

Düsseldorf, 01.10.1999

Demonstration: »NEIN zur Todesstrafe - Freiheit für Abdullah Öcalan - Frieden in Kurdistan« am 09.10.1999 in Frankfurt (Main)

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde!

Am 7.Oktober wird die Revisionsverhandlung bezüglich des Todesurteils gegen den Vorsitzenden der Arbeiterpartei Kurdistans, Abdullah Öcalan, vor dem Kassationsgerichtshof in Ankara aufgenommen. Dieser höchste Gerichtshof der Türkei wird die letzte juristische Instanz sein, die über das vorherige Urteil des Staatssicherheitsgerichts zu befinden hat.

Die Lösungsvorschläge Abdullah Öcalans im Rahmen seines Modells einer "demokratischen Republik" haben in der türkischen und kurdischen Öffentlichkeit eine breite und positive Resonanz gefunden. Trotz aller politischen Schwierigkeiten ist die Arbeiterpartei Kurdistans bereit, den Friedensvorschlägen Abdullah Öcalans zu folgen und sie umzusetzen. Bis jetzt wurden bereits 1.500 bewaffnete Einheiten hinter die Grenzen der Türkei zurückgezogen. Weitere konkrete Schritte zur Entmilitarisierung sollen, Erklärungen der PKK zufolge, folgen.

Damit der Frieden eine Chance erhält, müssen beide Völker ihre dahingehenden Wünsche deutlich ausdrücken. Gemeinsam mit dem Bundesvorsitzenden der Föderation der Migrantenvereine aus der Türkei, GDF, Herrn Murat Cakir, sehen wir es als Föderation kurdischer Vereine in Deutschland, YEK-KOM, als unsere Verantwortung an, uns für den Friedensprozess in der Türkei einzusetzen und damit den Wunsch unserer Mitglieder in die Öffentlichkeit zu tragen. Wir wollen alle demokratischen TürkInnen und KurdInnen, die für diesen Friedensprozess sensibilisiert sind, zusammenbringen, um unseren gemeinsamen Ruf nach Frieden und Demokratie in der Türkei deutlich zu machen.

Jedoch befassen sich nicht nur die türkische und kurdische Öffentlichkeit mit der gegenwärtigen Diskussion um die Demokratisierung in der Türkei. Auch die EU bemüht sich, diesen Prozess im Zusammenhang mit der Lösung der kurdischen Frage in ihre Agenda aufzunehmen, ihn zu unterstützen und erforderliche Schritte in dieser Richtung zu tun.

Die Abschaffung der Todesstrafe ist in diesem Zusammenhang eine elementare und zivilisierte Forderung zur Schaffung von Demokratie. Die Forderung nach Freiheit für Abdullah Öcalan als Initiator und Träger der Friedensoffensive steht für die Rechte des kurdischen Volkes und wird somit zu einem Maßstab für die Demokratisierung der Türkei.

Wir bitten Sie, unseren beifolgenden Aufruf zu unterschreiben, an unserer Demonstration in Frankfurt teilzunehmen und ihr zum Erfolg zu verhelfen. Ferner bitten wir Sie, unsere Anliegen auch in Ihrem Umfeld bekannt zu machen.

Mit freundlichen Grüßen YEK-KOM Murat Cakir (Bundesvorsitzender der GDF)