Yahoo, 27. Oktober 1999, 10:45 Uhr PKK fordert Aufnahme der Türkei in EU Berlin, 27. Okt - Die Kurdische Arbeiterpartei (PKK) hat sich für die schnellstmögliche Aufnahme der Türkei in die Europäische Union (EU) ausgesprochen. Osman Öcalan, Kommandeur der PKK und Bruder des inhaftierten PKK-Chefs Abdullah Öcalan, sagte der Zeitung "Die Woche" laut Vorabbericht am Mittwoch, der EU-Beitritt der Türkei sei Teil der neuen Politik der PKK. Die Aufnahme der Türkei würde auch dem kurdischen Volk nützen, weil mit einer EU-Mitgliedschaft der Druck auf die türkische Regierung zunehme. Die neue Politik der PKK solle den Friedens- und Demokratisierungsprozess in der Türkei stärken. Die EU hatte mehrfach ein Beitrittsgesuch der Türkei unter Verweis auf Defizite in der Beachtung der Menschenrechte abgewiesen. Osman Öcalan sagte weiter, ein Drittel der rund 10.000 PKK-Kämpfer habe die Türkei bereits verlassen. Nach der Verkündung des Todesurteils gegen Abdullah Öcalan hatte die Untergrundorganisation erklärt, ihren bewaffneten Unabhängigkeitskampf aufzugeben und sich aus der Türkei zurückzuziehen. Abdullah Öcalan war wegen seiner Führungsrolle im 15-jährigen Kampf der Kurden für einen eigenen Staat als Hochverräter zum Tode verurteilt worden. Die PKK hofft auf eine Umwandlung der Strafe in lebenslange Haft. jas REUTERS |