HANDELSBLATT, 24.11.1999
Mehr Ausländer eingebürgert Türkische Staatsangehörige stellen mehr als die Hälfte der Neubürger dpa WIESBADEN. In Deutschland sind im vergangenen Jahr wieder deutlich mehr Ausländer eingebürgert worden. Insgesamt erhielten knapp 107 000 Ausländer die deutsche Staatsangehörigkeit, rund 30 Prozent mehr als im Vorjahr. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte, stellten türkische Staatsangehörige mehr als die Hälfte (55,9 %) aller Neubürger. 1997 war die Zahl der Einbürgerungen gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent zurückgegangen. 1996 betrug die Zunahme der Einbürgerungen gegenüber 1995 rund 20 Prozent und 1995 gegenüber 1994 rund 17 Prozent. Die zweitgrößte Gruppe der Eingebürgerten waren rund 6 300 Menschen mit ehemals rumänischer Staatsangehörigkeit. Weitere knapp 5 700 Menschen besaßen vor ihrer Einbürgerung die marokkanische und 3 900 die vietnamesische Staatsangehörigkeit. Der Anteil der türkischen Staatsangehörigen an allen in Deutschland lebenden Ausländern betrug 1998 knapp 30 %. Von den 1998 eingebürgerten Ausländern hatten knapp 57 000 einen Rechtsanspruch auf Einbürgerung, die übrigen wurden im Ermessenswege eingebürgert. Zudem wurden im vergangenen Jahr rund 185 000 Menschen eingebürgert, die Anspruch darauf hatten. Dies waren überwiegend Aussiedler und Spätaussiedler aus Osteuropa. Ihre Zahl ist als Folge des seit Jahren zurückgehenden Aussiedlerzuzugs gegenüber 1997 um 5,7 % gesunken. |