ap 25.11.1999 08:55
Todesurteil gegen Öcalan b e s t ä t i g t
Ankara (AP)
Ein türkisches Berufungsgericht hat am Donnerstag das Todesurteil
gegen PKK-Führer Abdullah Öcalan
bestätigt. Der PKK-Führer war im Juni wegen Separatismus und
Hochverrats auf der Gefängnisinsel Imrali im
Marmarameer zum Tode verurteilt worden. Nun muss das Parlament der Hinrichtung
noch zustimmen. Vor
ihrer Vollstreckung muss sie von Staatspräsident Süleyman
Demirel bestätigt werden. In der Türkei wurde seit
1984 kein Todesurteil mehr vollstreckt, obwohl es Dutzende Urteile gab.
Vor dem Gerichtsgebäude hatten sich rund hundert Angehörige
von türkischen Soldaten eingefunden, die
im Kampf gegen die PKK getötet wurden. Sie nahmen die Entscheidung
mit Begeisterung auf und riefen «Lang
lebe die Justiz». Öcalans Anwälte hatten ein neues Verfahren
gegen ihren Mandanten beantragt, weil ihm
während des Prozesses kein freier Zugang zur juristischen Beratung
gewährt worden und weil seine
Verschleppung aus Kenia durch ein Kommando des türkischen Geheimdienstes
illegal gewesen sei. Öcalan
selbst hatte erklärt, er wolle sich um Frieden bemühen. Sein
Tod werde nur zu neuem Blutvergießen führen.
Während eines Treffens am Montag soll Öcalan seinen Anwälten
gesagt haben, er sei bereit, zu sterben. «Ich
habe alles in meiner Macht stehende getan, um Frieden in die (kurdische)
Region der Türkei zu bringen.»
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