AP, 26.11.1999, 20:11 Nato bestreitet Beteiligung an Öcalan-Entführung Brüssel (AP) - Die Nato hat Vorwürfe Abdullah Öcalans zurückgewiesen, wonach sie an der Entführung des PKK-Führers durch eine türkische Spezialeinheit im Februar in Kenia beteiligt gewesen sein soll. Vertreter des Bündnisses erklärten am Freitag in Brüssel, Geheimdienstoperationen lägen in der Verantwortung eines jeden einzelnen Nato-Mitgliedslandes. Außerdem verfüge die Nato nicht über Möglichkeiten zur Durchführung solcher verdeckter Operationen. Die Anwälte des zum Tode verurteilten Chefs der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) veröffentlichten am Freitag eine zwei Seiten umfassende Erklärung ihres Mandanten, in der er den Vorwurf erhob, seine Verschleppung zu Beginn des Jahres sei ein Komplott gewesen, an dem die Nato, der israelische Geheimdienst Mossad, Griechenland und die USA beteiligt gewesen seien. Die USA und Israel haben schon früher eine Beteiligung an dem türkischen Kommandounternehmen bestritten. Das im Juni ergangene Todesurteil gegen Öcalan wurde am Donnerstag vom höchsten türkischen Gericht bestätigt. Die Anwälte Öcalans wollen das letztinstanzlich Urteil auf verfahrenstechnische Fehler überprüfen lassen und notfalls auch den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anrufen.
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