yahoo, 11. Dezember 1999, 21:41 Uhr Denktasch kritisiert Zypernbeschluss des EU-Gipfels Fordert Anerkennung der Türkischen Republik Nordzypern New York (AP) Der Führer des türkischen Teils Zyperns, Rauf Denktasch, hat die Entscheidung der Europäischen Union kritisiert, die Gespräche über eine Aufnahme der geteilten Mittelmeerinsel in die EU fortzusetzen. Vor Journalisten sagte Denktasch am Samstag in New York, auf Grund griechischer Erpressung hätten die Staats- und Regierungschefs der EU bei ihrem Gipfeltreffen in Helsinki die falsche Entscheidung getroffen. Auf dem Gipfel wurde beschlossen, dass die Wiedervereinigung Zyperns nicht mehr «Vorbedingung» für eine Aufnahme der Insel in die EU sein soll. Damit habe die Europäische Union die Teilung Zyperns festgeschrieben, sagte der Präsident der nur von der Türkei anerkannten Türkischen Republik Nordzypern. Denktasch wiederholte seine Forderung nach Anerkennung des türkischen Teils von Zypern. Nur so lasse sich die Einheit der Insel im Rahmen einer aus zwei Staaten bestehenden Konföderation wieder herstellen. Demgegenüber begrüßte der Präsident Zyperns und Führer der griechischen Zyprer, Glafkos Klerides, den Beschluss des Gipfels von Helsinki. Er wiederholte die Einladung an die «türkische Gemeinschaft» Zyperns, in einer zyprischen Delegation bei den Beitrittsverhandlungen mit der EU mitzuwirken. Dies wiederum wies Denktasch umgehend zurück. «Wir sind keine Gemeinschaft, sondern der türkisch-zyprische Staat», sagte er. Denktasch und Klerides halten sich seit einer Woche zu getrennten Gesprächen mit UN-Generalsekretär Kofi Annan über eine Beilegung der Zypernkrise in New York auf. Die Mittelmeerinsel ist seit der Invasion durch die Türkei 1974 geteilt.
|