Salzburger Nachrichten, 18.01.2002 Kampf gegen Kurdisch Ankara reagiert hart auf Bildungs-Aktion ISTANBUL (SN, dpa). Die Türkei reagiert mit Härte auf die an vielen Schulen und Universitäten erhobene Forderung nach Unterricht auf Kurdisch. Innenminister Yücelen wies die Gouverneure der 81 Provinzen am Donnerstag an, Verfassungsverstöße nicht zu dulden. Die "Kampagne" sei aus dem Ausland gesteuert und Teil der neuen politischen Strategie der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK), zivilen Ungehorsam zu leisten. Drei Jahre nach der Festnahme des PKK-Führers Abdullah Öcalan hat das Kurden-Problem damit neue politische Brisanz gewonnen. An Universitäten in Ankara, Istanbul und anderen türkischen Städten waren in den vergangenen Wochen wegen Unterschriftenlisten für kurdischen Unterricht zahlreiche Personen festgenommen worden. Laut Zeitungsberichten vom Donnerstag sitzen seither 27 Studenten wegen Propaganda für eine terroristische Organisation in Untersuchungshaft. |