Yedinci Gündem Online, 7. Februar 2002 'Ein Antrag aendert dein Leben' ANKARA-
Ein Antrag auf die Einführung von Kurdischunterricht als Wahlfach
hat das Leben tausender von Studierenden geaendert. Diese Feststellung
machte der IHD-Vorsitzende Hüsnü Öndül, als er sich
zur Repression gegen die Beteiligten an der Muttersprachenkampagne aeusserte.
Das Recht auf Antragstellung sei erstmals in der Englischen Menschenrechtsdeklaration
von 1689 festgelegt worden, so Öndül. "Seitdem sind mehr
als drei Jahrhunderte vergangen. In der Türkei haben 15 000 Menschen,
die meisten davon Studierende an den Universitaeten, Antraege auf Kurdischunterricht
als Wahlfach gestellt. Sie haben von dem in Artikel 74 der Verfassung
festgelegten Recht Gebrauch gemacht. Als Ergebnis hat die Exekutive sich
selbst zum Richter und die Antraege für illegal erklaert. 2000 Menschen
sind festgenommen worden. 74 Personen sind verhaftet worden. Die Universitaeten
haben Disziplinarverfahren gegen die Antragsteller eingeleitet. An der
Kocatepe-Universitaet in Afyon sind 49 Studierende für einen bestimmten
Zeitraum von der Universitaet ausgeschlossen worden." Dieses repressive
Vorgehen gegen antragstellende Studierende sei ungesetzlich, so Öndül. |