Yedinci
Gündem, 2.-8. März 2002
Codename
Berivan
Diyarbakir.
In Diyarbakir-Dicle sind gegen sieben Familien, die ihren 23 Kindern kurdische
Namen gegeben haben, vor dem Landgericht Dicle Verfahren eröffnet
worden, um sie zur Namensänderung zu zwingen. Die Verfahrenseröffnung
erfolgte auf eine schriftliche Anzeige der Jandarma, die die betreffenden
Namen als Codenamen der PKK betrachtet.
Auf eine geheime Anweisung an alle Valis von Innenminister Rüstü
Kazim Yücelen, kurdische Namen zur Anzeige zu bringen, hat die Jandarma-Kommandantur
in Dicle die Einwohnermeldelisten durchforstet. Als Resultat der Kontrolle
der zwischen 1985 und 2001 gemachten Einträge wurden die Namen von
23 Kindern von sieben Familien aus den Dörfern Meydan, Ugrak, Üzümlü,
Bozoba und Cavli als bedenklich eingestuft. Gegen die Väter der Kinder
mit den Namen Berivan, Zilan, Rojda, Baver, Velat, Serhat, Kendal, Zinar,
Hebun, Baran, Rojhat, Agit, Zelal und Zozan stellte die Jandarma-Kommandantur
am 21. Dezember 2001 Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft und forderte
die Einleitung notwendiger Maßnahmen, da es sich bei diesen Namen
um Codenamen handele, die die PKK ihren Mitgliedern gebe. Die Staatsanwaltschaft
forderte daraufhin die Annullierung der betreffenden Namen mit der Begründung,
die Namen entsprächen nicht "unserer nationalen Kultur, Traditionen
und Gebräuchen" und verletzten "die Öffentlichkeit".
(...)
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