Özgür Politika, 19. März 2002 PKK: Die Verleugnungsmentalität wird mit Serhildan überwunden MHA / FRANKFURT PKK-Präsidialratsmitglied Nizamettin Tas hat die Kurden und Kurdinnen dazu aufgerufen, die demokratische Opposition weiterzuentwickeln und Newroz zum Gipfel dessen zu machen. "Die Verleugnungsmentalität in der Türkei kann nur mit Serhildans überwunden werden", so Tas, der ausserdem die aufgrund von eingereichten Gesuchen von der Universität relegierten Studierenden dazu aufforderte, sich an den Europäischen Menschenrechtsgerichtshof (EuMRGh) zu wenden. Tas
äusserte sich vorgestern abend telefonisch in der Sendung "Demokratische
Lösung" bei Medya TV zu den Themen Aufhebung der Todesstrafe,
muttersprachlicher Unterricht und weiteren kulturellen Rechten. Diese
Forderungen müssten insbesondere Newroz zur Sprache gebracht werden.
Tas verwies darauf, dass die Verleugnungsmentalität in der Türkei
aufgrund des demokratischen Kampfes des Volkes dazu gezwungen worden sei,
gewisse Zugeständnisse zu machen. In Bezug auf die Diskussionen zu
kurdischen Veröffentlichungen erklärte er, in den geplanten
Medien werde keine Achtung den Rechten der Kurden gegenüber gezeigt,
sondern stattdessen die Kurden mit Flüchen bedacht werden. "Wichtig
hierbei ist, dass das Volk seine eigene Kampfkraft erkennt. Wenn das Volk
kämpft, zwingt es als Motor der Veränderung den Staat dazu,
Schritte zu unternehmen." Wenn das Volk entschlossen und kontinuierlich
die Serhildans fortsetze, werde es auch zu Ergebnissen kommen. Dabei dürfe
es nicht nur bei Kundgebungen bleiben, auch juristische Wege müssten
genutzt werden. "Jeder Student und jede Studentin, die von der Universität
verwiesen worden ist, sollte gegen die Türkei Prozesse wegen Völkermord
anstrengen. Sie können bis zum EuMRGh gehen. Mit diesen winzig erscheinenden
Schritten kann grosses für die Lösung der kurdischen Frage erreicht
werden." Zum Abschluss wiederholte Tas seinen Aufruf zu Newroz: "Der
neue Inhalt von Newroz lässt die Lösung der kurdischen Frage
an Geschwindigkeit gewinnen. Das kurdische Volk muss deutlich machen,
was für ein Leben, eine Freiheit, eine Geschwisterlichkeit und Gemeinsamkeit
es will." |