Drei Kurden weiterhin in der JVA in Uelzen im Hungerstreik
Todesfasten gegen geplante Abschiebung
Um ihre Abschiebung in die Türkei zu verhindern, sind zur Zeit
drei Kurden in der JVA Uelzen im Hungerstreik. Am 21. Juli 98 haben fünf
Kurden das Todesfasten begonnen. Zwei von ihnen, die aus Solidarität
den Hungerstreik mitbegonnen hatten, haben den Hungerstreik mitlerweile
beendet.
Das Todesfasten ist für die drei Kurden eine politische Kampfform,
in der sie ihre letzte Chance sehen, ihre drohende Abschiebung zu verhindern.
In den Gefängnissen der Türkei ist das Todesfasten der Gefangenen
eine wichtige politische Aktion, um auf ihre Situation aufmerksam zu machen
und die Bedingungen in den Gefängnissen ein wenig zu verbessern. Auch
hier ist das Todesfasten politische begründet und ein deutliches Zeichen
des Willens zum Leben.
Der ANstaltsleiter der JVA Uelzen Thomas Rappart erklärte am Montag,
daß die drei Kurden in der 60 HAftplätze umfassenden Gefängnisabteilung
medizinisch und sozial betreut werden.
Der Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen wurde von Angehörigen
der Hungerstreikenden mitgeteilt, daß der Gesundheitszustand der
drei schon jetzt bedrohlich ist. Die drei wollen ihren Hungerstreik aber
weiterführen.
Olaf Meyer, ein Sprecher der Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen
erklärte gegenüber der Presse, daß die Antifaschistische
Aktion Lüneburg/Uelzen auch weiterhin die drei Kurden unterstützen
wird und sich für ihre Freilassung einsetzen wird. Auch appelierte
er an die politisch Verantwortlichen in der BRD, den KurdInnen einen Gruppenstatus
und uneingeschränktes Asylrecht zuzuerkennen.
Die drei Kurden sind aus der Türkei geflohen, um hier Schutz vor
Verfolgung des kurdischen Volkes durch das türkische Regime zu finden.
Ihre Asylanträge wurden abgelehnt, obwohl die Situation in Kurdistan
und der Türkei bekannt ist. Eine Abschiebung bedeutet eine Bedrohung
ihres Lebens, denn in der Türkei sind alle KurdInnen akut gefährdet.
Die Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen fordert:
Uelzen, den 28.07.'98
Antifaschistische Aktion Lüneburg/Uelzen