Als die Polizei Anfang 1997 das Telefon eines verdächtigen Kurden
abhörte, da staunten die Beamten. Die verbotene radikale PKK rekrutierte
sich nicht nur aus Männern auch Frauennamen spielten eine Rolle. Das
Ergebnis der Abhöraktion: Seit gestern sitzen erstmals zwei Frauen
auf
der Anklagebank, denen der Staatsanwalt eine Mitgliedschaft in den
verbotenen PKK-Unterorganisationen vorwirft.
Die Anklage besagt, die beiden hätten in den Frauengruppierungen
der PKK namens«YAJK» bzw. «YJWK» mitgewirkt. Sie
sollen an Sitzungen von «Lenkungsgremien» teilgenommen und
Propagandamaterial
verkauft haben. Zudem sollen sie 16000 Mark Spenden eingezogen und
selbst 20 bzw. 30 Mark Monatsbeitrag gezahlt haben.
Pervin K.(24) und Perihan H.(30) heißen die beiden Angeklagten,
die sich vor einer Moabiter Strafkammer verteidigen müssen, und sie
tun dies vorerst durch Schweigen. Tiefere Einblicke in die PKK-Frauenorganisationen
kann das Gericht so zwar nicht gewinnen, aber dafür berichteten gestern
Polizeibeamte über Abhöraktion und anschließende Durchsuchungen.
Der Prozeß; geht weiter.