Jörg Ulrich
Seit Ende Dezember 1997 befindet sich Genosse Jörg Ulrich, Mitglied
des Antifaschistischen Plenums Braunschweig, schwerverletzt in Gefangenschaft
der „Demokratischen Partei Kurdistans“ (KDP).
Die KDP steht unter Führung des Feudalherren Masud Barzani in
Südkurdistan (Nordirak). Seit der Einrichtung der sogenannten UN-Schutzzone
im Nordirak nach dem Zweiten Golfkrieg 1991 versucht die KDP verstärkt,
politische Konkurrenten mit den Mitteln des Krieges und des Terrors zu
vernichten. So hat sie z. B. im September 1996 mit Hilfe Saddam Husseins
„die Patriotische Union Kurdistans“ (PUK) aus Erbil, dem Sitz des ehemals
gemeinsamen kurdischen Parlamentes, vertrieben. Die KDP - früher hatte
sie großen Anklang bei den Massen - kann sich heute die „Loyalität
ihrer Untertanen“ nur noch mit einem brutalen Folterregime, in enger Zusammenarbeit
mit der türkischen Armee und dem türkischen Geheimdienst MIT,
sichern.
Genosse Jörg Ulrich wurde von den KDPlern angeschossen und mit
mehreren Kurden, darunter auch der kanadische Staatsangehörige Shapour
Badoshiveh, in die südkurdische Stadt Erbil verschleppt. Jeder Tag,
den die Gefangenen in den Händen Massud Barzanis verbringen müssen,
bedeutet eine Gefahr für ihre Gesundheit und ihr Leben; denn Schläge,
Nahrungsentzug und Folter gehören zum Alltag in den Gefängnissen
der KDP.
Seit Februar 1998 dauert nun die Kampagne für die Freilassung
für Jörg Ulrich und Chapour Badoshiveh an. Die jungen Antifaschisten
von Braunschweig und anderen Ortes haben mit einer Reihe spektakulärer
Aktionen die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf die Unterstützung
der Bewegung für die Freiheit von Jörg und Shapour und der anderen
betroffenen Kurden gelenkt. Sie traten z. B. auf dem Parteitag der Grünen
in Magdeburg auf. Zahlreiche Einzelpersonen und Organisationen, u. a. Fritjof
Schmitt, (Bundesvorstand der Grünen), Heidi Lippman-Kasten, (prison
watch international e. V.), Carsten Hübner (Innenpolitischer Sprecher
PDS Thüringen), Kreisverband Bündnis 90 / Die Grünen Braunschweig,
DKP Braunschweig, Bundesvorstand Rote Hilfe e. V., Deutscher Freidenkerverband
0V Göttingen setzten sich für ihre Freilassung ein.
Nun gibt es die Postkarten der Roten Hilfe auf deutsch, französisch,
kurdisch, türkisch und englisch. Sie sind zu beziehen beim Antifa-Plenum,
Cyriaksring 55, 38118 Braunschweig und bei der Rote Hilfe e. V., Postfach
6444, 24125 Kiel.
Kurt Fritsch