Husamettin Cindoruk, Mitglied der Demokratischen Türkischen Partei, hat die Türkei zur Lösung der „Kurdenfrage“ aufgerufen. In einem Gespräch mit Geschäftsleuten zitierte Cindoruk eine irländische Redensart: „Es ist die ´Kurdenfrage´, nicht die ´Südost Frage´. Die Türkei wird nichts Erreichen, wenn sie diese Streitfrage weiter aufschiebt und ständig Ausflüchte macht.“
Auf einem Treffen, daß von der Vereinigung türkischer Geschäftsleute und Industriellen (TUS AD) organisiert wurde, sprach DTP Präsident Husamettin Cindoruk über die „Kurdenfrage“: „Wenn man es einen Südost- oder Guerillakrieg nennt, ist das falsch, aber wenn man ehrlich den Grund für die Rebellion sucht, wird man nicht falsch liegen. Man wird erkennen, daß ein scharfer politischer Kampf um kurdischen Nationalismus und die suche nach kurdischer Gleichheit weitergeht. Es gibt eine kurdische Streitfrage in dieser Region und die Türkei wird mit der Geheimhaltung des Problems, mit der Aufschiebung oder Vermeidung einer Lösung, nichts erreichen. Die Türkei muß das Problem lösen, denn wenn wir keinen Frieden in der Region, wo 3,5 Mio. Menschen leben, finden können, können wir keine nationale Souveränität errichten.“
Cindoruk sagte, die Vereinbarung zwischen Großbritannien und der
IRA habe demonstriert, daß die Türkei dringend nach anderen
Wegen zur Lösung der „Kurdenfrage“ suchen muß. Er antwortete
auf Fragen der Journalisten, indem er sagte, daß die PKK erst ihre
Waffen niederlegen muß, um Gespräche zu beginnen.