Menschenrechtsorganisation fordert eine neue Türkeipolitik
Zülch: "Rot-Grün muß Waffenlieferungen sofort einstellen"
Von Sigrid Averesch
BERLIN, 30. September. Einen sofortigen Stopp der Waffenlieferungen
an die Türkei hat der Vorsitzende der Gesellschaft für bedrohte
Völker, Tilman Zülch, von der neuen Bundesregierung gefordert.
Angesichts der Unterdrückung der Kurden in der Türkei sei eine
neue Politik gegenüber dem Nato-Partner nötig. "Es darf nicht
sein, daß die Türkei einen Krieg gegen 25 Prozent ihrer Bevölkerung
führt", sagte Zülch der "Berliner Zeitung". Er erwarte, daß
die neugewählte Bundesregierung, die möglicherweise durch einen
grünen Außenminister repräsentiert werde, zwischen den
Kurden und der türkischen Regierung vermittele.