Türkei ruft Botschafter aus Italien zurück
Protest gegen Treffen kurdischer Exilpolitiker in Rom
Ankara (AP) Aus Protest gegen eine Veranstaltung kurdischer Exilpolitiker
im italienischen Parlament hat die Türkei am Donnerstag ihren Botschafter
aus Rom
zurückgerufen. Die türkische Regierung hat gegen das Treffen
des Exilparlaments der türkischen Kurden scharf protestiert. Wie die
halbamtliche türkische
Nachrichtenagentur Anatolia meldete, wird Botschafter Inal Batu vermutlich
bis zum Wochenende wieder nach Rom zurückkehren.
Der italienische Außenminister Lamberto Dini war bemüht,
den Streit herunterzuspielen. In einem Brief an seinen türkischen
Kollegen Ismail Cem schrieb er, die
Einladung an die kurdischen Exilpolitiker sei nicht von der italienischen
Regierung ausgesprochen worden, sondern von einer Gruppe Abgeordneter.
Die türkische
Regierung wirft dem selbsternannten Exilparlament der türkischen
Kurden vor, ein politischer Arm der kurdischen Rebellen zu sein, die für
einen eigenen Staat im
Südosten der Türkei kämpfen.
Die erste Sitzung des Exilparlaments in den Niederlanden hatte bereits
zu einer Störung des Verhältnisses zwischen den Regierungen in
Ankara und Den Haag
geführt. Die Türkei hatte ihren Botschafter für zwei
Monate aus den Niederlanden abgezogen und ein Waffengeschäft mit den
Niederländern platzen lassen.