Ankara (APA) - Die Türkei befindet sich nach den Worten ihres Generalstabschefs
Hüseyin Kivrikoglu in einem „unerklärten Kriegszustand“ mit dem
Nachbarland Syrien. Auch die große Geduld der Türkei gehe einmal
zu Ende, sagte Kivrikoglu nach Zeitungsberichten vom Freitag. Luftwaffenchef
Ilhan Kilic betonte, Ankara sei für einen Konflikt gerüstet.
Die Türkei wirft Syrien vor, die Arbeiterpartei Kurdistans (PKK)
in ihrem Kampf gegen die türkische Armee zu unterstützen. Am
Donnerstag hatte der türkische Präsident Süleyman Demirel
dem Nachbarland mit Strafmaßnahmen gedroht. Inzwischen befaßt
sich ein Krisenstab in Ankara mit der Lage. Die Zeitung „Hürriyet“
berichtete zudem, Luftwaffeneinheiten in den südosttürkischen
Städten Diyarbakir und Malatya seien in Alarmbereitschaft versetzt
worden. Die Zahl der Flüge von Militärflugzeugen im Grenzgebiet
zu Syrien habe zugenommen. Ankara wirft Damaskus vor, dem PKK-Chef Abdullah
Öcalan seit Jahren Unterschlupf zu gewähren und die PKK auch
logistisch zu unterstützen. Syrien hält seinerseits der Türkei
vor, mit großangelegten Wasserbauprojekten im türkischen Südosten
die syrische Wasserversorgung zu gefährden. Zudem beobachtet Syrien
mit wachsendem Mißtrauen die Zusammenarbeit zwischen der Türkei
und Israel, durch die sich Damaskus in die Zange genommen fühlt.