Ankara/Damaskus (AP) - Der ägyptische Präsident Husni Mubarak
hat sich gestern weiter um eine Vermittlung im Streit zwischen der Türkei
und Syrien bemüht. Nach einem Gespräch mit dem türkischen
Staatspräsidenten Süleyman Demirel am Dienstag in Ankara flog
Mubarak zu einem Treffen mit dessen syrischem Kollegen Hafis al-Assad nach
Damaskus. Mubarak habe dabei die Haltung Ankaras dargelegt, sagte Assads
Sprecher Dschubran Kurieh im Anschluß an die Verhandlungen. Demirel
nannte nach dem dreistündigen Treffen mit Mubarak sechs Forderungen
an Syrien. Danach soll die Regierung in Damaskus sämtliche Unterstützung
für kurdische Rebellen einstellen und deren Führer Abdullah Öcalan
des Landes verweisen. Demirel erklärte, die Unterstützung der
Kurden durch Syrien sei nicht weiter hinnehmbar. Die Regierung müsse
deshalb die notwendigen Maßnahmen einleiten.
Demirel forderte weiterhin, daß kurdische Stützpunkte in
dem von Syrien kontrollierten Libanon ausgehoben werden. Zudem solle Damaskus
die Grenzen der Türkei anerkennen und dafür sorgen, daß
keine Rebellen mehr in das Land eindringen. Schließlich müsse
Syrien den Aufbau guter nachbarlicher Beziehungen versprechen. Zuvor
hatte der türkische Ministerpräsident Mesut Yilmaz Syrien „zum
letzten Mal“ aufgefordert, die Unterstützung kurdischer Rebellen einzustellen.
Yilmaz sagte, die Türkei werde sich nicht mit Versprechungen zufriedengeben.
Die russische Regierung will in dem Konflikt vermitteln. Moskau wolle
helfen, einen Dialog beider Seiten aufzubauen, mittels dessen eine kriegerische
Auseinandersetzung verhindert werden müsse, sagte der Sprecher des
russischen Außenministeriums, Wladimir Rachmanin. Auch die USA riefen
die Konfliktparteien zu einer friedlichen Lösung auf.