Versöhnliche Töne im türkisch-syrischen Streit
Ägyptischer Außenminister überbrachte Botschaft Assads
Ankara (AP) Im türkisch-syrischen Streit um die angebliche Unterstützung
militanter Kurden durch Damaskus hat sich am Montag eine leichte Entspannung
abgezeichnet. Nachdem der ägyptische Außenminister Amr Mussa
in Ankara eine Botschaft des syrischen Staatspräsidenten Hafis el
Assad überbracht hatte,
erklärte der türkische Außenminister Ismail Cem, Syrien
habe offenbar die Sorgen der Türkei verstanden. Die Botschaft lasse
hoffen, daß es auf syrischer Seite das
Bestreben gebe, den Anliegen Ankaras Rechnung zu tragen. Es ist das
erste Zeichen einer Annäherung in dem zweiwöchigen Streit.
Über den Inhalt der Botschaft Assads wurde nichts mitgeteilt. Ägypten
bemüht sich, in dem Streit zu vermitteln, der die Gefahr einer militärischen
Konfrontation
zwischen den beiden Nachbarländern heraufbeschworen hat. Die Türkei
wirft Syrien die Unterstützung der für einen kurdischen Staat
in der Südosttürkei
kämpfenden Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) vor und fordert die
Auslieferung des in Syrien lebenden PKK-Chefs Abdullah Öcalan. Syrien
hat die
Anschuldigungen zurückgewiesen und die Überzeugung geäußert,
daß der Konflikt friedlich beigelegt werden könne.
Die Regierung in Ankara habe die Botschaft mit positivem Interesse zur
Kenntnis genommen und werde die weitere Entwicklung verfolgen, sagte Cem.
Doch werde
man im Hinblick auf vergangene Erfahrungen mit Syrien vorsichtig sein.
Die türkische Zeitung «Sabah» verbreitete am Montag eine
unbestätigte Meldung, wonach
Syrien den türkischen Forderungen nachgegeben und die Unterstützung
für die PKK eingestellt habe. Die türkische Regierung hat für
Ende November Manöver an
der Grenze zu Syrien angekündigt. Es gibt außerdem unbestätigte
Berichte über eine Konzentration türkischer Truppen entlang der
Grenze.