Köln, 19.10.1998
An die Redaktionen:
Aktuelles/Ausland/Kurdistan/Türkei
Im folgenden dokumentieren wir die Erklärung des Vorsitzenden der Arbeiterpartei Kurdistans, PKK, Abdullah Öcalan vom 19.10.1998:
„Seit einiger Zeit zerrt man meine Person in den Mittelpunkt, während
es doch mit einem vorbereiteten Plan darum geht, eine umfassend neue Ordnung
im Mittleren Osten zu schaffen.
In der NATO-Planung stehen die Türkische Republik, Israel und
die USA im Zentrum. Im Rahmen ihrer Vorbereitungen werden vor allem Beschuldigungen
gegen Syrien in den Vordergrund gestellt.
Bei jeder Gelegenheit bringt die Türkische Republik vor, ich hielte
mich in Damaskus auf und erhielte Unterstützung vom Syrischen Staat.
Anstatt Lösungen für die kurdische Frage zu schaffen, wird eine
Tagesordnung inszeniert, um so die Öffentlichkeit nach innen und nach
außen zu täuschen.
Um aus der Sackgasse herauszukommen, in der der Türkische Staat
sich zur Zeit befindet, unternimmt dieser mit seinen Verbündeten verschiedene
gefährliche Versuche. Dabei sind sie zu einem Punkt gekommen, wo sie
von der Zerstörung des syrischen Regimes sprechen.
Unabhängig vom syrischen Staat besuche ich von Zeit zu Zeit das
kurdische Volk in der Region und halte mich bei ihm auf. Ich befinde mich
aber jetzt nicht in Syrien. Ich bin in Kurdistan und dort werde ich auch
weiterhin meine Arbeit tun.
Das große Geschrei, das in letzter Zeit um mich ausgebrochen
ist und daß die Frage nach meiner Person auf der politischen Tagesordnung
ist, hat mich veranlaßt, diese Erklärung an die Öffentlichkeit
zu geben.“