Irakische Kurdenpolitiker in der Schweiz
(sda/bhe) Das im September in Washington geschlossene Friedensabkommen
zwischen den verfeindeten irakischen Kurdenparteien bietet eine grosse
Chance für eine friedliche Entwicklung in dieser Region. Davon zeigten
sich führende Kurdenpolitiker und Schweizer Parlamentsmitglieder bei
einem Treffen in Bern überzeugt.
Der Führer der Patriotischen Union Kurdistans PUK, Dschalal Talabani,
und Sami Abdulrahaman von der Demokratischen Partei Kurdistans DPK, Stellvertreter
von Talabanis Rivale Massud Barsani, waren in Bern mit Nationalrätin
Ruth-Gaby Vermot (SP/BE) und ihren Kollegen Eugen David (CVP/SG), Peter
Kofmel
(FDP/SO) und Victor Ruffy (SP/VD) zusammengetroffen, wie die Parlamentsdienste
mitteilten.
Die Schweizer Nationalräte erklärten sich dem Communiqué
zufolge bereit, den Bundesrat aufzufordern, namens der Schweiz das Friedensabkommen
zu unterstützen. Gleichzeitig betonten sie, dass der Friedensprozess
wesentlich von der Achtung der Menschenrechte durch beide Parteien abhinge.
Wichtige Vorarbeiten zum Abkommen von Washington waren durch Vertreter
der beiden Parteien in der Schweiz geleistet worden. In der Vereinbarung
hatten sich Barsani und Talabani auf ein Verfahren zur Beilegung ihrer
Gebietsstreitigkeiten in Nordirak geeinigt. Im Sommer 1999 sollen Wahlen
zu einer Regionalversammlung stattfinden. In dem Konflikt wurden seit 1994
rund 3000 Menschen getötet.