dpa ANKARA. Das türkische Appellationsgericht hat am Dienstag in
Ankara das Hafturteil gegen den bekannten türkischen Menschenrechtler
Akin Birdal (50) bestätigt. Birdal, Vorsitzender der türkischen
Menschenrechts-Vereinigung (IHD), war wegen seines Eintretens für
die kurdische Minderheit in der Türkei zu einem Jahr Gefängnis
verurteilt worden.
In einer Rede hatte er 1996 gesagt, Folterungen und politische Morde
in der Türkei seien das „Ergebnis des Fehlens einer Lösung für
das Kurden-Problem“. Das hatte das Staatssicherheits-Gericht bei seiner
Verurteilung als „Aufhetzung des Volkes zu Haß und Feindschaft“ gewertet.
In der Revision war Birdal freigesprochen worden. Jetzt bestätigte
das Appellationsgericht jedoch das ursprüngliche Urteil.
Birdal wurde am 12. Mai dieses Jahres bei einem Attentat in seinem
Büro von Rechtsextremisten schwer verletzt worden.