PKK-Aktivist zündete sich in Abschiebezelle an
bal STUTTGART, 3. November. Aus Protest gegen seine geplante Abschiebung
und die Unterdrückung des kurdischen Volkes durch die Türkei
hat sich der Aktivist der Kurdischen Arbeiterpartei PKK, Barzan Öztürk,
in der Justizvollzugsanstalt Stuttgart-Stammheim angezündet. Das bestätigte
ein Sprecher der Justizvollzugsanstalt der FR. Öztürk
mußte mit lebensgefährlichen Verbrennungen dritten Grades in
ein Koblenzer Krankenhaus eingeliefert werden.
Der Kurde saß in einer Einzelzelle in Abschiebehaft, nachdem er Ende Oktober als ehemaliger Gebietsleiter der Europavertretung der PKK in Heilbronn zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden war. Nach Prozeßende wurde er wegen fehlender Aufenthaltserlaubnis in Abschiebehaft genommen.
Laut dem Kölner "Kurdistan Informationszentrum" (KIZ) nahm Öztürk in einem Abschiedsbrief auch Bezug auf das versuchte Attentat auf den Vorsitzenden der PKK, Abdullah Öcalan, im Oktober dieses Jahres und die jüngsten Selbstverbrennungsaktionen verschiedener PKK-Mitglieder in türkischen Gefängnissen. Laut KIZ gehört der in Agri geborene Kurde einer politisch aktiven Familie an, von der viele Mitglieder in türkischen Gefängnissen sitzen.