Bericht über Erschießung der mutmaßlichen Terroristin Wolf
Als RAF-Mitglied gesuchte Deutsche angeblich am 22. Oktober von türkischen Offizieren getötet
Frankfurt/Main (AP) Die mutmaßliche deutsche Terroristin Andrea
Wolf ist nach Angaben des Kurdistan Informations-Zentrums (KIZ) am 22.
Oktober in der
Osttürkei von türkischen Offizieren erschossen worden. Die
33jährige wird in Deutschland als ehemalige Angehörige der Rote-Armee-Fraktion
(RAF) gesucht.
Wolf, alias Ronahi, gehörte dem am Dienstag abend vom KIZ verbreiteten
Bericht zufolge einer Guerillagruppe der «Volksbefreiungsarmee Kurdistans»
(ARGK)
an, die für einen unabhängigen Kurdenstaat kämpft.
Bei einem Angriff türkischer Soldaten im Raum Keles seien 24 der
39 Angehörigen der Gruppe ums Leben gekommen, berichtete das Informationszentrum.
Es
berief sich auf Augenzeugenberichte, die von der «Nationalen
Befreiungsfront Kurdistans» (ERNK) übermittelt worden seien.
Wolf und acht bis zehn andere
Kämpfer seien gefangengenommen worden. «Zwanzig Minuten
lang wurde sie von türkischen Offizieren verhört. Nachdem sie
erfuhren, daß sie eine deutsche
Staatsbürgerin ist, sagten sie: Sie wird uns genauso große
Schwierigkeiten bereiten wie Kani. Dann haben sie sie kaltblütig erschossen.»
Kani ist der Kriegsname der
Hamburgerin Eva Juhnke, die dem Bericht zufolge im September von einem
Staatssicherheitsgericht in Van wegen Mitgliedschaft in der verbotenen
Arbeiterpartei
Kurdistans (PKK) zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde.
In früheren Berichten hatte es geheißen, Wolf sei am 24.
Oktober getötet worden. Das Auswärtige Amt hatte am vergangen
Sonntag dazu erklärt, die Todesmeldung
sei unbestätigt, die türkische Regierung habe noch nicht
auf eine Bitte um Aufklärung geantwortet. Laut Nachrichtenmagazin
«Der Spiegel» war Bonn jedoch bereits
vom Bundeskriminalamt informiert worden; deutsche Diplomaten in Ankara
hätten schon protestiert, hieß es. Dem Magazin zufolge hatte
die türkische Armee einen
weiteren spektakulären Prozeß gegen eine deutsche Aktivistin
vermeiden wollen.
Gegen Wolf liegt in Deutschland wegen des 1993 verübten Sprengstoffanschlags
der RAF auf einen Gefängnis-Neubau im hessischen Weiterstadt ein Haftbefehl
vor. Laut «Spiegel» wollte die Frau in Kurdistan eine Nachfolgeorganisation
der RAF gründen.
Bericht über Erschießung der mutmaßlichen Terroristin
Wolf
Als RAF-Mitglied gesuchte Deutsche angeblich am 22. Oktober von türkischen
Offizieren getötet
Frankfurt/Main (AP)
Die mutmaßliche deutsche Terroristin Andrea Wolf ist nach Angaben
des Kurdistan Informations-Zentrums (KIZ) am 22. Oktober in der Osttürkei
von türkischen Offizieren erschossen worden. Die 33jährige wird
in Deutschland als ehemalige Angehörige der Rote-Armee-Fraktion (RAF)
gesucht. Wolf, alias Ronahi, gehörte dem am Dienstag abend vom KIZ
verbreiteten Bericht zufolge einer Guerillagruppe der «Volksbefreiungsarmee
Kurdistans» (ARGK) an, die für einen unabhängigen Kurdenstaat
kämpft.
Bei einem Angriff türkischer Soldaten im Raum Keles seien 24 der
39 Angehörigen der Gruppe ums Leben gekommen, berichtete das Informationszentrum.
Es berief sich auf Augenzeugenberichte, die von der «Nationalen Befreiungsfront
Kurdistans» (ERNK) übermittelt worden seien. Wolf und
acht bis zehn andere Kämpfer seien gefangengenommen worden.
«Zwanzig Minuten lang wurde sie von türkischen Offizieren verhört.
Nachdem sie erfuhren, daß sie eine deutsche Staatsbürgerin ist,
sagten sie: Sie wird uns genauso große Schwierigkeiten bereiten wie
Kani. Dann haben sie sie kaltblütig erschossen.» Kani ist der
Kriegsname der Hamburgerin Eva Juhnke, die dem Bericht zufolge im September
von einem Staatssicherheitsgericht in Van wegen Mitgliedschaft in der verbotenen
Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde.
In früheren Berichten hatte es geheißen, Wolf sei am 24.
Oktober getötet worden. Das Auswärtige Amt hatte am vergangen
Sonntag dazu erklärt, die Todesmeldung sei unbestätigt, die türkische
Regierung habe noch nicht auf eine Bitte um Aufklärung geantwortet.
Laut Nachrichtenmagazin «Der Spiegel» war Bonn jedoch bereits
vom Bundeskriminalamt informiert worden; deutsche Diplomaten in Ankara
hätten schon protestiert, hieß es. Dem Magazin zufolge hatte
die türkische Armee einen weiteren spektakulären Prozeß
gegen eine deutsche Aktivistin vermeiden wollen.
Gegen Wolf liegt in Deutschland wegen des 1993 verübten Sprengstoffanschlags
der RAF auf einen Gefängnis-Neubau im hessischen Weiterstadt ein Haftbefehl
vor. Laut «Spiegel» wollte die Frau in Kurdistan eine Nachfolgeorganisation
der RAF gründen.