Grüner wirft Beckstein Volksverhetzung vor
Bayerischer Innenminister bezeichnet erleichterte Einbürgerung von Ausländern als «Import von Terror»
München/Bonn (AP) Als «Volksverhetzung» hat der Bonner
Grünen-Politiker Volker Beck die Einwände des bayerischen Innenministers
Günther Beckstein gegen
die doppelte Staatsbürgerschaft verurteilt. Der CSU-Politiker
hatte der Bundesregierung vorgeworfen, sie verschaffe mit der erleichterten
Einbürgerung von
Ausländern auch mehreren zehntausend Extremisten einen deutschen
Paß.
«Die rot-grüne Regierung importiert damit Terror und gibt
potentiellen Verbrechern eine gesicherte Rechtsposition», sagte Beckstein
«Focus». Dies stelle eine
außerordentliche Gefahr für die Sicherheit in Deutschland
dar. Selbst Schwerkriminelle könnten nicht mehr abgeschoben werden,
wenn sie einen deutschen Paß
hätten. Damit werde beispielsweise auch der türkisch-kurdische
Konflikt endgültig zu einer innerdeutschen Angelegenheit. Außerdem
sei zu befürchten, daß von
Deutschland aus künftig mehr Terrorakte geplant und ausgeübt
würden.
Beck wertete die Äußerungen Becksteins als beispiellose politische
Entgleisung. «Die Gleichsetzung von Ausländern mit Kriminalität
und Terror hat damit in der
Kampagne von rechts einen neuen Höhepunkt erreicht», erklärte
der rechtspolitische Sprecher der Grünen in Bonn. Beckstein wisse
genau, daß eine erleichterte
Einbürgerung nur denjenigen Ausländern gewährt werden
solle, die bereits lange und straflos in Deutschland lebten. «Eine
Zuwanderung wird es damit nicht geben,
wie es der Begriff Import nahelegt.»