KURDISCHE ELTERN: „Kinder freiwillig bei PKK“
Türkische Kurden haben am Mittwoch die Ermittlungsergebnisse der
Polizei zurückgewiesen, die verbotene Kurdische Arbeiterpartei (PKK)
halte Kinder und Jugendliche fest, um sie für den Kampf in der Türkei
zu trainieren. „Sie sind alle aus freiem Willen gegangen“, behaupteten
die Eltern 15- bis 17jähriger Jungen und Mädchen aus Celle sowie
Stadt und Landkreis Hannover, von denen die Kripo glaubt, sie seien zwangsweise
in Ausbildungslagern der PKK in Belgien und den Niederlanden. Wie berichtet,
wird derzeit in acht solcher Fälle ermittelt. Fahnder der Abteilung
Staatsschutz sind überzeugt, daß die PKK die Eltern massiv einschüchtert,
so daß sie nichts über das Schicksal ihrer Kinder sagen.
Auf einer von der Föderation Kurdischer Vereinigungen in Deutschland
organisierten Pressekonferenz sagten drei Väter und eine Mutter, ihre
Kinder hätten sich während des Besuches eines Ferienlagers entschlossen,
für die Sache des kurdischen Volkes zu arbeiten. Die Jugendlichen
meldeten sich gelegentlich telefonisch. Allerdings konnte niemand angeben,
wo sich sein Kind aufhält.
Im Landesamt für Verfassungsschutz wird hingegen vermutet, die
Jugendlichen seien schon deshalb nicht freiwillig gegangen, da sie vor
ihrer angeblichen Entscheidung fern von den Eltern durch die PKK beeinflußt
worden seien. Außerdem gebe es Erkenntnisse, daß die PKK Druck
direkt auf die Eltern ausübe, ihre Kinder für die Partei zur
Verfügung zu stellen. „Diesen Druck wiederum geben dann manche Eltern
an ihre Kinder weiter“, sagte ein Sprecher des Landesamtes auf
Anfrage. rfi