Menschenrechtler Birdal darf nicht nach Deutschland reisen
(sda/bs) Die Türkei verweigert nach Angaben von Amnesty International AI dem Menschenrechtler Akin Birdal die Ausreise nach Deutschland. Birdal wollte in Frankfurt am Main an einem Kongress teilnehmen zum 50. Jahrestag der Erklärung der Menschenrechte.
Der Kongress, der am Freitag in der Paulskirche in Frankfurt am Main beginnt, werde ohne Birdal stattfinden müssen, teilte Amnesty mit.Birdal sollte dort den AI-Menschenrechtspreis erhalten. Amnesty verurteilte das Verhalten der Regierung in Ankara als "skandalös".
Birdal sei vor einigen Wochen vom Staatssicherheitsgericht in Ankara wegen "gesetzwidriger Äusserungen" zur Kurdenfrage zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt worden, erklärte ein Sprecher von Amensty. Er dürfe keine Funktion im Türkischen Menschenrechtsverein mehr übernehmen und müsse jederzeit damit rechnen, die Haftstrafe anzutreten.
Schon im November war Birdal nach Angaben von Amnesty die Ausreise nach
Norwegen verweigert worden. Dort wollte sich der Menschenrechtler, der
bei einem Attentat im Mai niedergeschossen und durch sechs Kugeln schwer
verletzt worden war, behandeln lassen. Amnesty wollte die Kosten der medizinischen
Behandlung übernehmen.