Deutschland will Weltgerichtshof so schnell wie möglich Bonn
(dpa) - Deutschland will das im Sommer in Rom vereinbarte Statut des Internationalen
Strafgerichtshofes so schnell wie möglich ratifizieren.
Diese Absicht hat das Bundeskabinett am Mittwoch in Bonn beschlossen.
Die Bundesregierung gehe davon aus, daß Deutschland eines der ersten
Länder sein wird, die das Dokument endgültig billigen, sagte
ein Sprecher des Justizministeriums. Das dafür notwendige Ratifizierungsgesetz
sei in Arbeit.
Aus Anlaß des 50. Jahrestages der Allgemeinen Erklärung
der Menschenrechte werde Deutschland das Statut an diesem Donnerstag in
in New York zeichnen, teilte Bundesaußenminister Joschka Fischer
(Grüne) mit. Die Internationale Staatengemeinschaft habe mit der Einigung
auf dieses Papier einen Meilenstein für den Schutz der Menschenrechte
gesetzt. Die aktuellen Fälle der letzten Woche hätten die Notwendigkeit
eines solchen Gerichts vor Augen geführt, sagte Fischer in Anspielung
auf den in Italien festgehaltenen PKK-Führer Abdullah Öcalan.
Fischer betonte, die Bundesregierung werde Menschenrechtler und
Demokraten in ihrem Kampf gegen Unterdrückung und
menschenrechts- verachtende Regime unterstützen. «Wenn sie
unseren
Schutz brauchen, wird ihnen unsere Tür immer offen stehen.»
Das im Juli von einer Staatenkonferenz vereinbarte Statut muß
von mindestens 60 Ländern ratifiziert werden, damit der Internationale
Gerichtshof eingerichtet werden kann. Die Verfahrensordnung für diese
Instanz soll unter Federführung der Vereinten Nationen im kommenden
Jahr verhandelt werden. Der Weltgerichtshof wird seine Arbeit deshalb frühestens
nach der Jahrtausendwende aufnehmen können.