sz21.12.98

40 000 Kurden demonstrieren in Bonn
Friedenskonferenz für
Kurdistan gefordert

Aufruf an Italien: PKK-Führer Öcalan politisches Asyl gewähren

Bonn (Reuters/dpa) – Für eine politische Lösung des Kurdenproblems haben am Samstag in Bonn etwa 40 000 Kurden demonstriert. Auf einer Kundgebung unter dem Motto „Frieden, Freiheit, Demokratie“ forderten die Teilnehmer unter anderem die Einberufung einer internationalen Friedenskonferenz für Kurdistan. Zudem verlangten sie von der italienischen Regierung, den in Rom zunächst festgenommenen und später wieder auf freien Fuß gesetzten Führer der kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, den Status eines politischen Flüchtlings zu gewähren. Öcalan hatte in Italien Asyl beantragt.  Solange sein politischer Status nicht anerkannt sei, würden Aktionen wie Hungerstreiks und Proteste fortgesetzt, sagte ein Sprecher des Kölner Kurdistan Informationszentrums. Die Demonstranten trugen Bildnisse von Öcalan mit sich und riefen in Sprechchören: „Türke Terrorist“ und „Deutsche Panzer raus aus Kurdistan“. Zudem schwenkten sie Fahnen der in Deutschland verbotenen PKK. Die Kurden reisten aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland an.  Die Polizei zählte etwa 400 Busse. Zwischenfälle wurden nicht gemeldet.