BZ 21.12.98    ITALIEN
Spekulationen über Öcalans
Schicksal

Von tg.
Seit der Freilassung des PKK-Chefs Abdullah Öcalan mehren sich die Gerüchte, der Kurdenführer könnte Italien schon bald verlassen. Einer seiner Anwälte, der grüne Abgeordnete Luigi Saraceni, hat die Bereitschaft Öcalans angedeutet, in ein anderes Land zu übersiedeln, sofern es für seinen politischen Kampf besser geeignet sei.  Als Zufluchtsland ist Libyen seit dem Besuch von Ex-Staatspräsident Francesco Cossiga bei Revolutionsführer Ghadafi im Gespräch. Cossiga streitet ab, mit Ghadafi über den Fall Öcalan gesprochen zu haben. Öcalan-Anwalt Saraceni beschränkte sich jedoch darauf, den Zeitpunkt der Abreise in Abrede zu stellen.  Öcalan wolle nächste Woche an der Verhandlung über den Auslieferungsantrag der Türkei teilnehmen, sagte Saraceni. Am Donnerstag dieser Woche war der Antrag beim zuständigen Gericht eingetroffen. (tg.)