Frankfurter Rundschau, 03.03.2007 Ankara will angebliche Vergiftung Öcalans prüfen Ankara - Die Türkei woll Vorwürfen einer angeblichen Vergiftung des seit acht Jahren in Einzelhaft einsitzenden PKK- Führers Abdullah Öcalan nachgehen. Das teilte das Justizministerium laut türkischen Zeitungsberichten vom Freitag mit. Anwälte des 57-Jährigen hatten auf einer Pressekonferenz in Rom von "Anzeichen einer chronischen Vergiftung" ihres Mandanten gesprochen. Ihren Angaben zufolge haben Haarproben Öcalans eine Konzentration der Elemente Strontium und Chrom ergeben, die deutlich über den Normalwerten liege. Laut Justizministerium wird Öcalan in seiner Zelle regelmäßig untersucht. Bis heute seien "keine ernsten Gesundheitsprobleme" festgestellt worden. Die Behauptungen der Anwälte wertete das Ministerium als Versuch, die internationale Aufmerksamkeit auf Öcalan zu lenken, nachdem das Ministerkomitee des Europarats beschlossen habe, dass keine Notwendigkeit für eine Neuverhandlung bestehe. Öcalan, der in der Türkei für einen 15-jährigen Guerillakrieg mit 35 000 Toten verantwortlich gemacht wird, war nach seiner Ergreifung 1999 zur Todesstrafe verurteilt worden. Diese wurde später in lebenslange Haft umgewandelt. dpa
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