Telepolis, 20.01.2015 http://www.heise.de/tp/artikel/43/43915/1.html Erstmals Kämpfe zwischen Islamischen Staat und Soldaten der US-Koalition Florian Rötzer Kanadische Spezialeinheiten
gerieten hinter der Frontlinie in Beschuss durch IS-Kämpfer Die kanadischen Soldaten seien nach Brigadegeneral Michael Rouleau unter Granatbeschuss gekommen und hätten mit Scharfschützengewehren "den Granatwerfer und die Maschinengewehrstellung neutralisiert". Die Soldaten seien mit irakischen Offizieren im Rahmen einer militärischen Planung einige Kilometer hinter der Frontlinie unterwegs gewesen. Als sie sich der Frontlinie näherten, um zu überprüfen, was auf Karten geplant worden war, seien sie unter den Beschuss geraten. Kanada, das sich auch mit Kampfflugzeugen beteiligt, hat 600 Soldaten im Irak stationiert, davon 69 Soldaten von Spezialeinheiten, die irakische Truppen beraten und ausbilden sollen. Ausdrücklich hatte Regierungschef Stephen Harper bei der Bewilligung der Mission im Parlament letzten September betont, dass der Einsatz der Bodentruppen nicht die Beteiligung an Kämpfen einschließt. Es gebe zwar ein Risiko, aber eine direkte "Kampfrolle" sei nicht vorgesehen: "Kanadische Soldaten begleiten nicht irakische Soldaten in den Kampf", hatte er versichert, sie seien nur zur Unterstützung und Beratung dort. Rouleau betonte, die "Reaktion" der Soldaten stimme mit dem "inhärenten Recht zur Selbstverteidigung" zusammen. Nach Berichten sollen die kanadischen Soldaten einen kommenden Angriff geplant haben. Und sie haben, wie Rouleau sagte, auch dabei geholfen, Ziele für Luftangriffe ausfindig zu machen. Das wäre aber kein Kampfeinsatz, man helfe und berate nur: This is very much within the advise-and-assist regime. We have the ability to help make the process involving the delivery of coalition aircraft kinetic effects better, safer, faster. We have those capabilities on the ground. We're assisting Iraqi security forces who own the combat mission against ISIL. Er fügte auch hinzu, dass 80 Prozent der Arbeit weit weg von der Frontlinie geschehe, 20 Prozent finde aber an der Frontlinie statt. Das Risiko ist gering, aber nicht gleich Null. Mit der wachsenden Zahl von beratenden und ausbildenden Bodentruppen aus den USA, Kanada, Großbritannien, Australien und auch Deutschland wird das Risiko aber größer, in Kämpfe verwickelt zu werden. Werden die ersten Soldaten getötet oder gefangengenommen, wird die US-geführte Koalition unweigerlich weiter in den Krieg gezogen werden (Schritt für Schritt in den Krieg).
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