Cellesche Zeitung , 1.2.2015

Benefizturnier in Celle für Kurden in Shingal und Kobane

So voll war es in der Burghalle lange nicht mehr. Auf den Parkplätzen davor und auf der Tribüne gab es keinen Platz mehr. Und auch auf den Gängen des Gebäudes war es beim von der kurdischen Jugend Celle in Zusammenarbeit mit dem SV Altencelle organisierten Benefizturnier sehr eng. Über 900 Leute waren in die Halle gekommen, um die 16 Mannschaften zu sehen und Geld für die Krisenregionen Shingal und Kobane zu spenden. Firat Bergen gewann das Turnier.

CELLE.Mit Sammeldosen, Essensverkauf, Verkauf von T-Shirts und Pullovern und einer Tombola versuchte das Veranstaltungsteam eine größtmögliche Spendensumme zu generieren. Dabei bekam es prominente Hilfe. Felix Burmeister (Arminia Bielefeld), Deniz Kadah (früher Hannover 96, jetzt Rizespor) und Konstantin Rausch (VfB Stuttgart) ließen dem Veranstalter signierte Trikots zukommen. „Darüber haben wir uns sehr gefreut“, erklärte Mitorganisator Rauf Ekinci, der in der Sprecherkabine mehr als genug zu tun hatte.

Trotzdem ließ er es sich nicht nehmen, den prominenten Gast Mustafa Alin ein wenig auf die Schippe zu nehmen. Als der aus der RTL-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ bekannte Schauspieler einen Ball nicht erlaufen konnte, konnte sich Ekinci den Kommentar: „Das geht auch schneller, Herr Alin“, nicht verkneifen.

Alin trat mit der Mannschaft Koma Jiyan Hannover bei dem Benefiz-Spektakel an. Jedoch erzielte der Schauspieler kein Tor. Aus Celle und Umgebung waren die Teams Firat Bergen, SV Dicle Celle, Anqosi Celle, Nitz Dachdeckerei Celle und Inter Celle vertreten. Mannschaften aus Hameln, Hannover, Lehrte, Oldenburg und Walsrode komplettierten das Teilnehmerfeld.

Das Organisationsteam bekam bei der Veranstaltung Hilfe von allen Seiten. „Metin Yazgan hat uns die Soundanlage zur Verfügung gestellt und das Bunte Haus Celle hat uns beim Verkaufen geholfen und ein paar Getränke gesponsert“, freute sich Ekinci.

Die Veranstaltung war so groß, dass sogar der Fernsehsender CIRA TV, der in Deutschland ansässig ist und auf kurdisch sendet, mit einem Filmteam vor Ort war. Die kurdische Jugend konnte mit diesem Event noch einmal das Freundschaftsspiel einer Berger Stadtauswahl gegen den Lüneburger SK im vergangenen Dezember toppen. Bei diesem Benefizkick waren rund 300 Zuschauer anwesend. Damals wurde ein Lkw mit Hilfsgütern in die Krisenregion gefahren. Jetzt soll das Eingesammelte direkt in die Region gehen. „Damit sich die Menschen in Shingal und Kobane Essen, Trinken, Medikamente, Klamotten und Spielzeug für die Kinder leisten können“, erklärte Ekinci.

Wie viel Geld insgesamt eingenommen wurde, ließ sich bei Redaktionsschluss noch nicht beziffern. Bei der Menge der Teilnehmer rechnen die Veranstalter aber mit einem hohen vierstelligen Betrag.