ntv,
2.2.2015
Dutzende ermordete Jesiden
Kurden entdecken Massengrab im Nordirak
Dass die Dschihadisten des IS alle Menschen ermorden, die sich ihnen nicht
anschließen, ist bekannt. Dennoch sind die Details immer wieder aufs Neue
grausam. Kurdische Kämpfer finden erneut ein Massengrab mit Dutzenden
Opfern der Terroristen.
Kurdische Peschmerga-Kämpfer haben im Nordwesten des Iraks ein Massengrab
mit den sterblichen Überresten von etwa 25 Jesiden entdeckt, die mutmaßlich
von der Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) getötet wurden. Manche
Medien berichten von 50 Toten, die in dem Grab gefunden worden sein sollen.
Es handle sich dabei um die Leichen von Männern, Frauen und Kindern, sagte
ein Behördenvertreter. Einem führenden Peschmerga-Kämpfer zufolge wurde
das Grab am Sonntag bei einer Suchaktion nach Sprengsätzen und Minen nahe
der Ortschaft Sinun nördlich des Sindschar-Gebirges entdeckt. Einige der
Opfer seien erschossen, andere mit Messern ermordet worden. Einigen Opfern
seien die Köpfe abgetrennt worden.
Der IS hatte die Sindschar-Region im vergangenen Sommer eingenommen und
Zehntausende Menschen in die Flucht getrieben, die meisten von ihnen Jesiden.
Der IS verfolgt sie als "Ungläubige" und "Teufelsanbeter".
Im Sindschar-Gebirge kesselten die Extremisten mehrere Tausend Menschen
über Wochen ein. Nach der Rückeroberung des Gebietes durch die Kurden
war dort Ende Dezember bereits ein Massengrab mit rund 70 getöteten Jesiden
entdeckt worden.
Der IS hatte bei seiner Blitzoffensive im Nordirak im vergangenen Sommer
tausende Jesiden getötet oder gefangen genommen. Nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten
wurden hunderte, wenn nicht tausende jesidische Frauen als Ehefrauen an
Dschihadisten verkauft oder als Sexsklavinnen unterjocht.
Rumänien dementiert Waffenverkäufe
Derweil hat Rumänien Anschuldigungen aus dem Irak zurückgewiesen, wonach
das EU- und Nato-Land den IS-Dschihadisten Rüstungsgüter verkauft haben
soll. Das Außenministerium in Bukarest verlangte eine öffentliche Entschuldigung
für die "grundlosen Anschuldigungen".
Der Vorsitzende des Sicherheits- und Verteidigungsausschusses im irakischen
Parlament, Hakim Zamili, soll Medienberichten zufolge gesagt haben, dass
Rumänien Munition im Wert von 300 Millionen US-Dollar (265 Millionen Euro)
an den IS verkauft habe. Das Geschäft sei von einem Nachbarland des Iraks
finanziert worden.
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