Berner Zeitung , 4.2.2015 Kurden fordern mit 10-Tage-Marsch Freiheit für Öcalan
Trotz grosser Kälte wollen rund 130 Kurdinnen und Kurden von Bern nach Strassburg marschieren, um die Öffentlichkeit für Anliegen der Kurden zu sensibilisieren. Trotz grosser Kälte wollen in den nächsten Tagen rund 130 Kurdinnen und Kurden von Bern nach Strassburg marschieren, um die Öffentlichkeit für Anliegen der Kurden zu sensibilisieren. Anlass für den Marsch ist die Festnahme des Kurdenführers Abdullah Öcalan am 15. Februar 1999 in Kenia. Die Kurden fordern von der Türkei, dass sie den seit damals inhaftierten Öcalan freilässt, und sie wollen, dass alle Kurdengebiete Autonomie erhalten. Das geht aus Presseunterlagen hervor, welche die Organisatorin des 10-Tages-Marsches am Mittwoch anlässlich des Marschbeginns auf dem Berner Waisenhausplatz abgab. Bei dieser Organisatorin handelt es sich um die Frauenfreiheitsbewegung Kurdistans. Der Marsch von Bern nach Strassburg ist Teil eines europaweiten Sternmarsches, der am 13. Februar in der Elsässer Stadt enden soll. Auch von Frankfurt und von Luxemburg her sind nach Angaben der Kurdischen Frauenbewegung je 100 bis 150 Personen unterwegs nach Strassburg. Dort wollen die Kurdinnen und Kurden dem Europarat eine Petition überreichen mit der Forderung, dass sich dieser für die Gesundheit und die Sicherheit von Abdullah Öcalan einsetzt. Eine Forderung des Sternmarschs ist auch, dass die Kurdische Arbeiterpartei PKK von internationalen Terrorlisten gestrichen wird. Kurden wollen nur Autonomie Die Kurdinnen und Kurden nutzten den Marschstart am Mittwochmittag in der Berner Innenstadt für eine kleine Kundgebung. Den Grossteil des Weges von Bern nach Strassburg würden die Kurden zu Fuss gehen, sagte Arzu Güngör, nach eigenen Angaben Vorstandsmitglied der kurdischen Frauenfreiheitsbewegung, der Nachrichtenagentur sda vor Ort. Die Kurden verlangten keinen eigenen Staat, sagte sie weiter, denn ein unabhängiger Staat löse nicht alle Probleme. Ziel sei aber, dass alle Kurdengebiete eine Autonomie bekämen wie sie im Westen des Kurdengebiets, im Norden Syriens, Realität sei. Die Kurden nennen dieses Gebiet Rojava.
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