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3.2.2015 Sie soll Propaganda für die verbotene Partei PKK verbreitet haben, dafür drohen einer niederländischen Journalistin nun mehrere Jahre Haft in der Türkei. Der Prozess sorgt für internationale Kritik - Präsident Erdogan weist diese mit einer einfachen Erklärung zurück. Einer niederländischen Journalistin in der Türkei drohen fünf Jahre Haft. Die Korrespondentin Frederike Geerdink soll nach Auffassung der Staatsanwaltschaft, Propaganda für die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verbreitet haben. Geerdink selbst schrieb bei Twitter, der Prozess gegen sie solle am 8. April im südostanatolischen Diyarbakir beginnen. Geerdink, die in Diyarbakir arbeitet, war im Januar von der dortigen Antiterrorpolizei vorübergehend festgenommen und verhört worden. Laut Medienberichten wird ihr vorgeworfen, PKK-freundliche Botschaften und Embleme der Kurdenrebellen wie deren Fahne über soziale Onlinenetzwerke verbreitet zu haben. Die Festnahme der Journalistin hatte internationale Proteste ausgelöst. Kritiker werfen der türkischen Regierung vor, Journalisten unter Druck zu setzen und die Pressefreiheit immer weiter einzuschränken. Nach einer Zählung des Komitees zum Schutz von Journalisten in New York waren in den Jahren 2012 und 2013 in der Türkei mehr Journalisten inhaftiert als in jedem anderen Land der Welt. Ausländische Reporter werden jedoch nur relativ selten von den Behörden bedrängt. Die türkische Führung weist die Kritik aus dem Ausland zurück. Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte in jüngster Zeit mehrfach, in keinem anderen Land sei die Presse so frei wie in der Türkei.
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