welt.de, 09.02.2015

http://www.welt.de/politik/ausland/article137256640/USA-kuendigen-irakische-Bodenoffensive-gegen-IS-an.html

US-Sondergesandter

USA kündigen irakische Bodenoffensive gegen IS an

Der Widerstand gegen den IS wird härter. Der US-Sondergesandte kündigt eine "bedeutende Bodenoffensive" des Iraks mit massiver Unterstützung aus der Luft an. IS-Kämpfer beginnen mit Evakuierungen.

Der US-Sondergesandte zur Koordinierung der internationalen Koalition gegen den Islamischen Staat (IS), John Allen, hat eine "bedeutende Gegenoffensive" angekündigt. Sie werde "in den kommenden Wochen" beginnen und diene dazu, die vom IS kontrollierten Gebiete zurückzuerobern. Allens Worten zufolge sollen die irakischen Bodenrtruppen von der Militärkoalition massiv unterstützt werden.

Die USA täten ihrerseits alles, um die Iraker zu unterstützten, fügte Allen mit dem Verweis auf Waffenlieferungen und Ausbildung der Kräfte hinzu. Die Koalition fliegt seit dem Spätsommer Luftangriffe auf Stellungen des IS, der im Irak und in Syrien weite Landesteile kontrolliert. Neben den USA ist auch Jordanien ein Teil der Koalition (Link: http://www.welt.de/137203847) . Das Land hatte vor einigen Tagen eine neue Offensive gegen den IS gestartet, nachdem die Miliz den jordanischen Kampfpiloten Maas al-Kassasbeh getötet und Videoaufnahmen der grausamen Hinrichtung veröffentlicht hatte.

Irakische Streitkräfte rücken bereits vor

Entgegen der Ankündigung von Allen, in Kürze mit dem Einsatz zu beginnen, gibt es Anzeichen, dass die regulären Streitkräfte des Irak zusammen kurdische Peschmerga-Kämpfer bereits am Boden gegen die Dschihadisten-Miliz vorrücken. Der Generalsekretär des Peschmerga-Ministeriums, Dschabar Jawar, sagte, es gebe einen Militäreinsatz mit heftigen Gefechten nordwestlich der Millionenstadt Mossul. Nach Angaben des kurdischen Nachrichtenportals Rudaw begannen IS-Kämpfer mit Evakuierungen im Stadtzentrum.

US-Außenminister John Kerry hatte zuvor in einem NBC-Interview gesagt, die internationale Allianz habe 22 Prozent der bevölkerten Gebiete im Irak und Syrien zurückerobert. Das sei gelungen, ohne eine größere Offensive zu starten. Kerry wies damit Kritik zurück, die USA handelten im Kampf gegen die Extremisten zu zögerlich.