Hamburger Abendblatt, 12.02.2015

http://www.abendblatt.de/hamburg/article137394802/Bundesanwaltschaft-Anklage-gegen-mutmassliches-PKK-Mitglied.html

Bundesanwaltschaft: Anklage gegen mutmaßliches PKK-Mitglied

Der Mann soll unter anderem in Hamburg Geld für die terroristische Organisation beschafft haben. Zudem soll er Schulungen und Veranstaltungen der Anhänger im Norden organisiert haben.

Hamburg. Die Bundesanwaltschaft hat in Hamburg einen 46-Jährigen wegen mutmaßlicher Mitgliedschaft in der "Arbeiterpartei Kurdistan" (PKK) angeklagt. Er soll eine Zeit lang als Koordinator unter anderem für mehrere Gebiete in Nordrhein-Westfalen verantwortlich gewesen sein.

Wie eine Sprecherin des Generalbundesanwaltes am Donnerstag mitteilte, war die Anklage vor dem Staatsschutzsenat des Hanseatischen Oberlandesgericht bereits am 2. Februar erhoben worden. Dem Mann wird vorgeworfen, unter dem Decknamen "Kahraman" in Deutschland Spenden für die PKK gesammelt und Nachwuchs angeworben zu haben. Außerdem soll er dafür gesorgt haben, dass sich genügend PKK-Anhänger an Veranstaltungen und Schulungen der Organisation beteiligten.

Von spätestens Januar 2013 bis Mitte 2013 soll er den PKK-Sektor Mitte geleitet haben, zu dem unter anderem die Gebiete Duisburg, Köln, Bielefeld und Dortmund gehörten. Danach soll er bis Mitte Juli 2014 für den Sektor Nord zuständig gewesen sein, zu dem unter anderem Bremen, Hamburg, Kiel, Berlin und Sachsen gehörten. Seit dem 29. August befindet sich der Angeklagte in Untersuchungshaft.

Die militärisch strukturierte PKK strebt seit Jahrzehnten einen kurdischen Staat in den kurdischen Siedlungsgebieten in der Türkei, Syrien, Iran und Irak an. Seit 2004 sind bei Anschlägen der PKK zahlreiche Soldaten, Polizisten und Zivilisten getötet oder verletzt worden. Die Türkei, die Europäische Union und die USA stufen die PKK als Terrororganisation ein.