Neues Deutschland, 25.02.2015

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IS-Extremisten nehmen in Syrien fast 270 Christen als Geiseln

European Syriac Union vermutet höhere Zahl entführter Menschen / Schicksal der Entführten unklar

Al-Hassaka. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat im Nordosten Syriens laut Aktivisten mehr assyrische Christen in ihre Gewalt gebracht als bislang bekannt. Die Extremisten hätten in mehreren Dörfern fast 270 Menschen gefangen genommen, sagte der Vorsitzende des Assyrischen Rates in der Region, George Mirza, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur.

Die Sprecherin der in Brüssel ansässigen European Syriac Union, Rima Tüzüm, erklärte, es gebe Informationen aus der Region, dass der IS mehr als 350 Menschen als Geiseln genommen haben könnte. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte hatte am Dienstag von 90 entführten Christen berichtet. Über das Schicksal der Entführten gab es zunächst keine gesicherten Angaben.

Die IS-Extremisten hatten am Montagmorgen nordwestlich von Al-Hassaka mehrere christliche Dörfer entlang des Flusses Chabur angegriffen und unter Kontrolle gebracht. Die IS-Angriffe lösten zugleich einen Flucht von Hunderten Menschen in benachbarte Städte aus. Laut Mirza flohen allein rund 800 Familien nach Al-Hassaka. dpa/nd