welt.de, 11.03.2015

http://www.welt.de/politik/ausland/article138286949/IS-Miliz-greift-syrische-Grenzstadt-zur-Tuerkei-an.html

IS-Miliz greift syrische Grenzstadt zur Türkei an

Kämpfer der IS-Terrormiliz haben eine syrische Stadt an der Grenze zur Türkei attackiert. Währenddessen kappte die US-geführte Militärallianz wichtige Versorgungsrouten und Kommunikationswege des IS.

Kämpfer der Terrormiliz Islamischer Staat haben eine Offensive gegen eine mehrheitlich kurdische Stadt an der syrischen Grenze zur Türkei gestartet. Das berichteten ein kurdischer Beamter und eine Aktivistengruppe am Mittwoch. Das endgültige Ziel der Kampagne sei der Ort Ras al-Ajn, in dem sich ein Grenzübergang zum Nachbarland befindet.

Die Gefechte konzentrierten sich auf Ackerland westlich und südlich der Stadt, teilte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Über Nacht hätten IS-Extremisten das Dorf Tal Ghansir rund 30 Kilometer westlich von Ras al-Ajn eingenommen.

Ein Sprecher der kurdischen Partei der Demokratischen Union, Nawaf Chalil, beschrieb den Angriff des Islamischen Staats als "umfangreich und stark". Der Direktor der Beobachtungsstelle, Rami Abdurrahman, sagte, mehr als 1000 IS-Kämpfer seien an der Attacke beteiligt.

Die IS-Offensive erinnert an den letztlich gescheiterten Angriff des IS auf die kurdische Grenzstadt Kobani. Kurdische Kämpfer wehrten diese Attacke im Januar mit Unterstützung von Luftangriffen der US-geführten Koalition nach vier Monate langen Gefechten ab.

Militärallianz kappt Versorgungsrouten des IS

Die US-geführte Militärallianz gegen den IS hat währenddessen wichtige Versorgungsrouten und Kommunikationswege der Dschihadisten gekappt. In einer Erklärung der Koalition hieß es, die Streitkräfte hätten im Nordosten Syriens nahe der Stadt Tal Hamis den "Widerstand des IS gebrochen".

Die Dschihadisten seien in dem Gebiet nun in ihrer freien Bewegung eingeschränkt. Während des Einsatzes in der vergangenen Woche sei es gelungen, dem IS den Zugang zu wichtigen Straßen zu versperren, über die er zuvor Kämpfer und Ausrüstung in den Irak gebracht habe.

Außerdem seien in dem Gebiet 94 Dörfer von der Herrschaft des IS befreit worden, hieß es. Zudem wurden Waffensysteme, Fahrzeuge und Kampfpositionen zerstört. Der Erklärung zufolge endete der Einsatz am Samstag.