FAZ, 21.03.2015 http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/europa/pkk-chef-oecalan-ruft-aus-gefaengnis-zum-frieden-auf-13497847.html Kurdisches Neujahrsfest PKK-Chef Öcalan ruft aus dem Gefängnis zum Frieden auf Der inhaftierte PKK-Führer Öcalan hat seine Anhänger abermals aufgerufen, den Konflikt mit der türkischen Regierung zu beenden. Es ist an der Zeit, die grausame Geschichte zu beenden, lies er vor Hunderttausenden beim kurdischen Neujahrsfest verkünden. Trotz aller Rückschläge im Versöhnungsprozess mit der türkischen Regierung hat der inhaftierte Vorsitzende der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK, Abdullah Öcalan, seine Anhänger zum Frieden aufgerufen. Es sei an der Zeit, die grausame und zerstörerische Geschichte zu beenden und eine Ära des Friedens, der Brüderlichkeit und der Demokratie zu beginnen, teilte Öcalan am Samstag in einer zum kurdischen Neujahrsfest Newroz in Diyarbakir verlesenen Botschaft mit. Hunderttausende nahmen an den Feierlichkeiten in der Kurdenmetropole teil. Der gewaltsam ausgetragene Konflikt zwischen PKK und türkischer Regierung dauert seit 30 Jahren an. Dabei kamen bislang rund 40.000 Menschen ums Leben. Die PKK und die islamisch-konservative Regierung AKP bemühen sich um einen Friedensprozess, der allerdings immer wieder ins Stocken gerät. Öcalan hatte die PKK schon Ende Februar dazu aufgefordert, einen Kongress einzuberufen und zu beschließen, die Waffen unter bestimmten Voraussetzungen niederzulegen. Die Kurden fordern etwa mehr regionale Selbstbestimmung. In seiner Newroz-Botschaft bekräftigte Öcalan seinen Wunsch, den bewaffneten Kampf zu beenden. Mit dem Kongress werde eine „neue Ära“ beginnen, erklärte er. Von 1984 an kämpfte
die PKK mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder
ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Inzwischen ist die PKK nach
eigenen Angaben von der Maximalforderung eines unabhängigen Staates abgerückt.
Im März 2013 rief sie eine Waffenruhe aus, die brüchig ist, aber bislang
hält.
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