Der Tagesspiegel, 30.03.2015

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Erdogan-Tochter rechtfertigt Benachteiligung von Frauen im Islam

Sümeyye Erdogan, Tochter des türkischen Präsidenten, hat die Diskriminierung von Frauen im Erbrecht des Islam gerechtfertigt. Die 30-Jährige erwägt eine Kandidatur bei den Parlamentswahlen im Juni.

Die jüngste Tochter des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan, Sümeyye Erdogan, hat die Benachteiligung von Frauen im Erbrecht des Islam gerechtfertigt. Angesichts der größeren Verantwortung für Männer als Brotverdiener nach den Regeln des Islam sei es nur gerecht, wenn Söhne einen größeren Erbanteil erhielten als Töchter, sagte Sümeyye Erdogan laut türkischen Medienberichten vom Montag bei einem Vortrag in Brüssel.
Erdogan kritisierte die Feminismus-Bewegung, wandte sich gleichzeitig aber auch gegen die Unterdrückung von Frauen in islamischen Staaten.


Ihr Vater hatte jüngst mit der Feststellung für Aufsehen gesorgt, eine völlige Gleichberechtigung von Männern und Frauen sei unmöglich. Der Präsident betonte zugleich, der Islam habe Frauen die Muterrolle zugewiesen.
Sümeyye Erdogan ist die jüngere der beiden Töchter Erdogans und Ko-Vorsitzende eines islamisch-konservativen Frauenverbandes. Laut Presseberichten erwägt die 30-Jährige eine Kandidatur bei den anstehenden Parlamentswahlen am 7. Juni. (KNA)