Der Standard, 09.04.2015 http://derstandard.at/2000014045611/Kanada-beteiligte-sich-erstmals-an-Luftangriff-in-Syrien Syrien: Kanada beteiligte sich erstmals an Luftangriff Nach Einsätzen im Irak ist Kanada nun auch in Syrien dabei – Syrische Regierung bereitet Militäreinsatz in Yarmuk vor Ottawa – Kanada hat sich erstmals auch in Syrien an einem Luftangriff gegen die Miliz "Islamischer Staat" (IS) beteiligt. Zwei Kampfjets vom Typ CF-18 hätten mit mehreren Flugzeugen der internationalen Militärallianz eine Garnison der Islamisten in der Nähe der Stadt Raqqa angegriffen, teilte das kanadische Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Bisher beteiligte sich Kanada nur an Einsätzen des von den USA angeführten Bündnisses gegen die IS im Irak. Im März hatte das Parlament einer Ausweitung zugestimmt und damit dem Militär die Erlaubnis erteilt, auch IS-Ziele in Syrien zu bombardieren. Syrischer Militäreinsatz in Yarmuk möglich Die syrische Regierung bereitet sich indes offenbar auf einen Militäreinsatz im Flüchtlingslager Yarmuk vor. Das Ziel sei, Bewaffnete und "Terroristen" aus dem Camp zu "vertreiben", sagte der syrische Minister für nationale Versöhnung, Ali Haidar, nach einem Treffen mit einem Vertreter der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) am Mittwoch. "Unter den jetzigen Umständen ist eine militärische Lösung nötig", fügte er hinzu. Wann der Militäreinsatz beginnen könnte, sagte er nicht. Er deutete aber an, dass syrische Regierungstruppen daran beteiligt sein könnten. Das Internationale Rote Kreuz forderte am Donnerstag einen sofortigen Zugang zum Flüchtlingslager. IS-Kämpfer hatten Yarmuk in
der vergangenen Woche angegriffen. Die Jihadisten nahmen den Großteil
des Viertels im Süden der syrischen Hauptstadt Damaskus ein, das aus einem
palästinensischen Flüchtlingslager hervorgegangen ist. In dem Stadtteil
lebten zuletzt noch rund 18.000 der einst 160.000 Menschen. Die PLO hatte
in den vergangenen Tagen die Flucht von 2000 Menschen organisieren können.
Seit dem Beginn der Kämpfe mit den Jihadisten gelangten aber keinerlei
Hilfslieferungen mehr in das Viertel. (APA, 9.4.2015)
|