Der Standard, 14.04.2015

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Syrien erleichtert Zugang zu Palästinenserlager Yarmuk

Deutscher Hilfsaktivist: "Ein Checkpoint unter Armeekontrolle geöffnet"

Damaskus - Die syrische Regierung erlaubt laut medico international (mi) begrenzt Hilfstransporte in das palästinensische Flüchtlingslager Yarmuk im Süden von Damaskus. "Ein Checkpoint wurde unter Armeekontrolle geöffnet, sodass es wieder Nahrungsmittellieferungen ins Lager gibt, wenn auch viel zu wenig", sagte Helfer Martin Glasenapp von der Hilfsorganisation der "Stuttgarter Zeitung"

Die Kämpfe seien demnach derzeit unterbrochen. Glasenapp kritisierte, die Blockade bestehe jedoch weiterhin. Kontrollpunkte müssten vollständig geöffnet und die Versorgung gewährleistet werden. Das liege in der Verantwortung der syrischen Regierung. Die deutsche Bundesregierung müsse humanitäre Hilfe leisten.

In Yarmuk, wo rund 16.000 Menschen lebten, kämpfen palästinensische Bürgerwehren gegen die jihadistische Organisation "Islamischer Staat" (IS). Diese beherrscht seit Anfang des Monats weite Teile der Flüchtlingsstadt.

Deren verbliebene Bewohner waren wegen der Kämpfe von der Versorgung mit Lebensmitteln, Trinkwasser und Arzneien weitgehend abgeschnitten gewesen. UN-Organisationen beschrieben die Lage in Yarmuk zuletzt als dramatisch. UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hatte erklärt, Yarmuk würde sich zu einem "Todeslager" entwickeln. (APA, 14.4.2015)