Neue Zürcher Zeitung, 01.06.2015

http://www.nzz.ch/international/naher-osten-und-nordafrika/kurden-draengen-die-terrormiliz-zurueck-1.18552861

Kampf gegen den IS

Kurden drängen Terrormiliz zurück

Die Kämpfe in der syrischen Grenzregion zwischen der Türkei und dem Irak haben sich jüngst intensiviert. Die Gegner des IS sind dabei sehr heterogen.

Kurdischen Kämpfern ist es nach Angaben von Aktivisten gelungen, die Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) in den nördlichen Grenzprovinzen von Syrien zurückzudrängen. Sie sollen rund ein Dutzend Dörfer zurückerobert haben. Bei den Kämpfen habe die von den USA geführte Koalition die Volksverteidigungseinheiten (YPG) mit Luftangriffen unterstützt, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag.

Andauernde Kämpfe

Acht Dörfer am westlichen Rand der Provinz Rakka, der Hochburg der Terrormiliz, stünden nun unter Kontrolle der Kurdenmiliz, ebenso wie vier weitere Dörfer nahe einer Grenzstadt östlich von Rakka. Bei den Gefechten seien mindestens acht IS-Kämpfer und drei kurdische Milizionäre getötet worden, berichtete die Beobachtungsstelle. Die Auseinandersetzungen dauerten laut ihren Angaben teilweise weiter an.

Der IS hatte Ende Februar eine Offensive in der Provinz Hasaka gestartet und seither zahlreiche Dörfer erobert. Am Samstag begannen die Extremisten ihren Vormarsch auf die gleichnamige Provinzhauptstadt. Sie standen am Wochenende rund vier Kilometer vor Hasaka.

Hizbullah kämpft mit

Die Kämpfe sind das Resultat des Falls von Palmyra. Die Stadt liegt strategisch zentral an der Hauptroute zwischen dem Iran und dem Mittelmeer. In die Kämpfe um Hasaka sind deshalb seit Ende Mai auch Einheiten der von Iran unterstützten Schiiten-Miliz Hizbullah involviert. Deren Chef, Sayyid Hassan Nasrallah, hatte mitgeteilt, seine Kämpfer würden nun in allen Regionen Syriens gegen die Jihadisten kämpfen.

Auch in anderen syrischen Städten gingen die Kämpfe weiter. Am Wochenende tötete eine Fassbombe, welche die syrische Luftwaffe über Aleppo abwarf, 72 Menschen.