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Kampf gegen „Islamischen Staat“

Amerikaner erwägen neuen Militärstützpunkt im Irak

Die Terrormiliz IS gewinnt im Irak an Boden. Die amerikanische Armee hat deshalb ein verstärktes Engagement angekündigt. Hunderte zusätzliche Soldaten könnten bald zum Einsatz kommen - und selbst eine neue Militärbasis ist offenbar eine Option.

Als Konsequenz aus den jüngsten Rückschlägen im Kampf gegen die Dschihadistenorganisation „Islamischer Staat“ (IS) will die amerikanische Armee ihre Ausbildungsmission für irakische Kämpfer ausweiten. Künftig sollten mehr Iraker ausgebildet werden, sagte Armee-Sprecher Steven Warren am Dienstag in Washington. Die Amerikaner wollen demnach insbesondere mehr Sunniten für den Kampf gegen den IS gewinnen und ausbilden.

Eine Ausweitung der Ausbildungsmission könne auch eine Aufstockung der Militärkräfte vor Ort nötig machen, sagte Warren. Derzeit sind rund 3000 amerikanische Soldaten im Irak. Nach Angaben von Pentagonvertretern könnte die Mission um hunderte Soldaten aufgestockt werden. Die Aufstockung bleibe auch auf „weniger als tausend Mann“ begrenzt. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, die Amerikaner könnten für die Ausbildungsmission einen neuen Militärstützpunkt im Irak aufbauen. Dieser Stützpunkte könnte demnach in der Wüstenprovinz Anbar im Westen des Landes entstehen. Die endgültige Entscheidung liege bei Präsident Barack Obama.

Amerikaner sind unzufrieden mit Bagdad

Bislang liegt die Ausbildung sunnitischer Kämpfer im Irak in der Hand der schiitisch dominierten Regierung in Bagdad. Die Vereinigten Staaten sind mit den Ergebnissen allerdings nicht zufrieden. Präsident Barack Obama hatte am Montag am Rande des G-7-Gipfels auf Schloss Elmau gesagt: „Wir wollen mehr ausgebildete, frische, gut ausgerüstete und konzentrierte irakische Truppen haben.“ Bislang haben die Vereinigten Staaten und ihre Bündnispartner knapp 9000 irakische Kämpfer ausgebildet, 2600 weitere befinden sich derzeit in der Ausbildung.

Der IS hat weite Gebiete des Irak erobert und konnte auch durch Luftangriffe der von den Amerikanern geführten Koalition bislang nicht gestoppt werden. Mitte Mai eroberten die Dschihadisten Ramadi, die Hauptstadt der Provinz Anbar. Dies nährte Befürchtungen, dass die IS-Kämpfer bald zu einer weiteren Offensive ansetzen.