Die Presse, 04.08.2015

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Syrien: Noch mehr trainierte Rebellen von Terroristen entführt

Die Terrorgruppe Al-Nusra verschleppte laut syrischer Beobachtungsstelle weitere fünf Mitglieder der "Division 30", die von den USA ausgebildet wurden.

Der US-Plan zum Aufbau einer gemäßigten Rebellentruppe in Syrien hat einen weiteren Rückschlag erlitten. Wie die syrischen Beobachter für Menschenrechte am Dienstag mitteilten, verschleppten Kämpfer der jihadistischen Al-Nusra-Front in der nördlichen Provinz Idlib im Dorf Kah mindestens fünf Mitglieder der sogenannten "Division 30".

In dieser Gruppe kämpfen von den USA ausgebildete Rebellen gegen Terrorgruppen in Syrien. Die von den USA ausgebildeten Kämpfer hatten den Angaben zufolge in einem Flüchtlingscamp in Kah Unterschlupf gesucht. Al-Nusra hätte deshalb am Montagabend das Camp gestürmt und mindestens fünf der Rebellen gefangen genommen, es könnten demnach aber auch mehr gewesen sein. Rami Abdel Rahmane von der oppositionsnahen Beobachtungsstelle sagte, die Al-Nusra-Front bringe die von den USA unterstützten Rebellen in den Provinzen Idlib und Aleppo "zur Strecke".

Mehrere Kämpfer getötet

Am vergangenen Donnerstag war bereits der Kommandant der Brigade, Nadim al-Hassan, gemeinsam mit sieben weiteren Kämpfern nördlich von Aleppo in die Hände der Al-Kaida-nahen Miliz gefallen. Einen Tag später wurden bei Gefechten zwischen den islamischen Extremisten und den Rebellen sechs Angehörige der Division getötet. Nach Ansicht der Al-Nusra-Front sind die Oppositionskämpfer US-Spione.

Die in der Türkei von US-Soldaten ausgebildete Einheit soll in Syrien vor allem gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) kämpfen. Die USA wollen dafür jährlich rund 5.000 syrische Rebellen ausbilden. Weil das Militär aber Probleme hat, vertrauenswürdige Kämpfer zu finden, sind jüngsten US-Medienberichten zufolge bisher nur 54 Mann trainiert worden.

(APA/dpa/AFP)