welt.de, 10.08.2015 http://www.welt.de/politik/ausland/article145010671/Bombenanschlag-auf-Polizeiwache-in-Istanbul.html Bombenanschlag auf Polizeiwache in Istanbul Die Welle der Gewalt in der Türkei reißt nicht ab. Nach Anschlägen der PKK auf Sicherheitskräfte und Luftangriffen der türkischen Armee explodierte nun ein Sprengsatz in Istanbul. Foto: AP Die zerstörte Polizeiwache im Istanbuler Bezirk Sultanbeyli Bei einem Bombenanschlag auf eine Polizeistation in Istanbul sind laut einem staatlichen Medienbericht sieben Menschen verletzt worden. Die Attacke habe einer Wache im Bezirk Sultanbeyli gegolten, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu am frühen Montagmorgen. Die Explosion löste demnach ein Feuer aus, durch das ein Teil des Gebäudes einstürzte. Zudem wurden benachbarte Häuser und rund 20 Autos beschädigt, wie die private Nachrichtenagentur Dogan meldete. Neben fünf Beamten wurden bei dem Bombenanschlag laut Anadolu zwei Zivilisten verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand. Nach einem Bericht der Zeitung Hürriyet riegelte die Polizei das Areal ab, doch kamen vor der Wache kurz darauf Anwohner zusammen, die Parolen gegen die kurdische Arbeiterpartei PKK (Link: http://www.welt.de/themen/pkk/) skandierten. Auseinandersetzungen mit der PKK eskalieren Zwischen deren Kämpfern und türkischen Sicherheitskräften hat die Gewalt zuletzt stark zugenommen. Seit Beginn der Eskalation des Konflikts am 22. Juli wurden bei Anschlägen und Gefechten in der Türkei mehr als 30 Menschen getötet, die meisten davon Angehörige der Sicherheitskräfte. Bei türkischen Luftangriffen auf PKK-Stellungen im Nordirak sind nach einem Medienbericht bislang 390 PKK-Kämpfer getötet worden. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete am Sonntag unter Berufung auf anonyme türkische Sicherheitsquellen, 400 PKK-Kämpfer seien seit Beginn der Luftschläge verletzt worden. Unter den Toten seien die Anführerin der PKK-Frauenorganisation, rund 30 Kämpferinnen sowie ein PKK-Bataillonskommandeur. Der operative PKK-Führer Cemil
Bayik sagte der ARD bei einem Treffen im nordirakischen Kandil-Gebirge,
es seien nur sieben PKK-Kämpfer ums Leben gekommen und neun verletzt worden.
Zur Gesamtzahl der Opfer auch unter der Zivilbevölkerung machte er keine
konkreten Angaben.
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