Der Standard, 10.08.2015

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Offenbar Tote nach Anschlag in Vorort von Istanbul

Polizei bestätigte zehn Verletzte – Medienberichte über Schusswechsel vor US-Konsulat

Istanbul – Bei einem Selbstmordanschlag in einer Polizeistation in Sultanbeyli, einem Vorort der türkischen Metropole Istanbul, sind drei Menschen getötet worden, wie die Nachrichtenagentur Dogan berichtete. Zehn weitere Menschen seien dabei verletzt worden, als der Attentäter sich in die Luft sprengte. Die Polizei bestätigte zunächst nur, dass drei Polizisten und sieben Zivilisten verletzt worden seien, machte aber keine Angaben über Tote.

Zugleich ist es vor dem US-Konsulat in Istanbul Medienberichten zufolge zu einem Schusswechsel gekommen. Zwei Angreifer hätten am Montagmorgen Schüsse vor dem Gebäude abgegeben, berichtete der Sender CNN Türk. Die Täter seien geflohen, nachdem die Polizei das Feuer erwidert habe. Niemand sei verletzt worden. Bei den Angreifern handelte es sich nach einer Meldung der Nachrichtenagentur Cihan um einen Mann und eine Frau. Diplomatische Einrichtungen der USA in der Türkei waren in der Vergangenheit wiederholt das Ziel von Angriffen.

Erhöhte Alarmbereitschaft

Die Sicherheitskräfte in der Türkei befinden sich derzeit in erhöhter Alarmbereitschaft. Im vergangenen Monat rief die Regierung einen "synchronisierten Krieg gegen den Terrorismus" aus. Seither greifen die Streitkräfte sowohl die Islamisten-Miliz IS in Syrien als auch kurdische Kämpfer im Nordirak an. Hunderte Verdächtige in der Türkei wurden festgenommen, darunter auch Mitglieder der linksextremen Gruppe DHKP-C. Diese hatte sich 2013 zu einem Selbstmordanschlag auf die US-Botschaft in Ankara bekannt, bei dem ein türkischer Wachmann getötet wurde. (APA, 10.8.2015)